25 Jahre Rheingenossenschaft Kaiseraugst
Chronik 1977-2002
Peter Thomi

Inhalt

Es ist dunkel, fast gar noch tiefe Nacht, nur ein kleiner Silberstreifen am Horizont zeigt an, dass in kurzer Zeit die Natur erwachen wird. Die schwere Schwüle der Sommernacht hat einer angenehm kühlen Frische Platz gemacht. Eine feierliche Stille liegt über dem träge fliessenden Wasser, einzig von Zeit zu Zeit aus der nahen Ferne unterbrochen durch das wehmütige Lied einer Nachtigall. Bald wird sie verstummen und den Raum freigeben für das Morgenlied der Amseln.

Still in meine Gedanken versunken sitze ich am Uferrand, der Blick hängt an meiner nur als Silhouette gegen den Morgen-Horizont zu erkennenden Fischerrute. Wie liebe ich doch diesen Moment! Eine kurze Zeit für mich allein, ich sein, die Seele baumeln lassen! In wenigen Augenblicken werden die ersten Sonnenstrahlen über das ruhige Wasser huschen, die leicht über der Oberfläche schwebenden Nebelfetzen verdrängen, den neuen Tag verkünden. Es wird zwar noch einige Zeit vergehen, bis die ersten wärmenden Strahlen auch mich erreichen werden, aber allein schon der Gedanke daran löst in mir eine wohlige Wärme aus.

Ich lausche und staune in die erwachende Natur. Ein heiseres Krächzen lässt meinen Blick nach oben schweifen. Fast majestätisch segelt der Graureiher hoch über das Wasser, unterbrochen nur durch wenige Flügelschläge. Nein, ich kann ihm, meinem Konkurrenten, nicht böse sein. - Ein leises Plätschern vor mir! Mein Blick löst sich vom heller werdenden Morgenhimmel, gleitet nach unten. Wer ist der morgendliche Ruhestörer, der Verursacher der kleinen, kreisrunden Wellen? Die Antwort lässt nicht lange auf sich warten: Ein Haubentaucher zeigt sich unmittelbar vor mir. Nach wenigen Sekunden ist er wieder abgetaucht zur erneuten Futtersuche. Noch mehrmals kann ich die Eleganz des gewandten Tauchfischers bewundern, dann ist er um die Flussbiegung verschwunden.

Meine innere Ruhe wird jäh durchbrochen: Einige Zupfer an der Rutenspitze wecken mein Fischerfieber. Die ruckartigen Bewegungen in der Schnur bringen meine Anglerseele zum Vibrieren. Noch zwei Mal zeigt die Rute das Interesse des Fisches für mein Brot-Mais-Angebot, dann erschlafft die Leine wieder. Kein Petri Heil! Ein bisschen neidisch schaue ich dem hoch über dem Wasser vorüberfliegenden Kormoranzug zu. Die Schwarzröcke werden wohl mehr Fischerglück haben als ich!

Es ist Morgen geworden am Wasser. Glitzernd widerspiegeln die im aufgekommenen lauen Morgenwind entstandenen Wellen das helle Sonnenlicht. Die Luft ist erfüllt mit Vogelgezwitscher und dem Summen der Insektenschwärme. Für mein Futterangebot interessiert sich die Fauna offenbar nicht mehr. Doch halt! Da, ein leises Rascheln hinter meinem Rücken! Eine Haselmaus hat mein Fischerbrot entdeckt. Vorsichtig und neugierig schweifen die Blicke aus den grossen Stecknadelkopf-Augen zwischen dem Brotlaib und mir hin und her. Schlussendlich ist die Versuchung, ans Brot zu gelangen, grösser als der Respekt vor dem riesigen, komischen Wesen.

Das faszinierende Treiben der Maus vor dem übergrossen Futterhaufen hat mich längst entschädigt für die aufgekommene leise Enttäuschung über die bisher ausgebliebenen Angelerfolge. - Beim nächsten Kontrollblick zurück aufs Wasser vermeine ich zu träumen. Ein leuchtend kobaltblauer Blitz schwirrt an mir vorbei: ein Eisvogel! Meine Verblüffung hält noch an, da kommt der Blitz schon wieder zurück, und jetzt glaube ich meinen Augen nicht zu trauen: Der Eisvogel setzt sich tatsächlich für einen Augenblick auf meine Fischerrute. Ein kurzer Rundumblick, ein nervöses Federnschütteln ... und weg ist er.

Die Sonne steht schon ziemlich hoch am Himmel. Fernes Motorengedröhn kündet das erste Motorboot an, bald werden weitere folgen. Für mich das Zeichen, die Sachen zu räumen und meinen Lieblingsplatz am Ufer zu verlassen. Die stillen Erlebnisse am Wasser werde ich für mich behalten, sie werden mir in den kommenden Tagen und Wochen Lebenselixier bedeuten. - Halt, da war doch noch etwas! Ja, ich habe an diesem Morgen doch noch Petri Heil gehabt. Zwei starke Barben haben mein Herz höher schlagen lassen. Zweimal diese vibrierende Frage: Wer ist stärker, der Fisch oder du? Zweimal dieses leichte Singen in der angespannten Fischerschnur, zweimal dieses erregende Geräusch der surrenden Rollenbremse: zweimal ein Adrenalin-Stoss! Zweimal einen inneren geistigen Salto mortale gemacht.

Ich habe den beiden Fischen die Freiheit geschenkt.

Träumereien? Fantastereien des Schreibenden? Nein! Das Geschilderte ist vor einigen Jahren geschehen, an einem Samstagmorgen im August. An einem jener wenigen Tage im Jahr, an denen ich noch Zeit finde, mich aus meinem Umfeld zu lösen und ans Wasser zu gehen. Und das Wundervolle an meiner Geschichte ist, dass ich das hier erleben durfte, hier in Kaiseraugst, hier an meinem geliebten Rhein. Und haargenau, wie ich es geschildert habe, ist es abgelaufen, inklusive Eisvogel. Heute, Jahre später, kommt es mir vor, wie wenn es gestern gewesen wäre.

Ein einziger Samstagmorgen an einem Sommertag vor ein paar Jahren. Wie viele solche Tage habe ich im Verlauf von weit über vierzig Jahren am Rhein erlebt! Wie viel könnte ich doch erzählen: von meinem allerersten Gang zum Rhein mit einer eigenen rudimentären Fischerrute, im Alter von sieben Jahren zusammen mit meinem damaligen besten Freund Beat Meyer; von meinen ersten, am Dreispitz überlisteten Karpfen; von herbstlich-nebligen Fischermorgen im verlassenen «Schtrampi»; von Blickli und Brachsmen, gelandet am T- und 1-Steg; vom einsamen, stundenlangen Warten auf Kapitale im «Schteigrüebli»; von grossen Barben am Regattasteg; von der ersten Fario beim Prattler Segelclub; von wundervoll erfolgreichen Fischerstunden am Metzgereiauslauf beim «Hohler»; von Rotteln, Alet und gar Nasen bei der Adler-Schifflände; vom Zapfenfischen und Setzangeln beim Künzlisteg; von nächtlichen Fischgängen, sei dies beim Fährehaus oder bei der Kliba-Anlegestelle; von meinem ersten Esox Lucius beim «Philipp»; von Fischer-Erlebnissen beim «Säglerhuus» oder beim damals noch geheimnisvoll maroden «Pumpihuus»; von halben und ganzen Tagen im «Rohr», angefangen beim «Leiterli», über den «Musfeld»-Steg, das «Rotbrünneli» bis zur kleinen und grossen Stützmauer; von grossem Staunen über Exotisches wie Kaul- und Sonnenbarsch; von frusterfüllten Schneidertagen bis zu beglückendem Petri Heil; von Erlebnissen in und mit der Natur. Ja, wie viel durfte ich doch schon erspüren, hier am Rhein, hier in meiner engsten Heimat! Wie haben doch all diese Stunden mein Leben geprägt!

Ich möchte keine einzige Sekunde davon missen!

Zu verdanken habe ich eigentlich alles einem alten, überlieferten Recht, das jedem Einwohner, jeder Einwohnerin von Kaiseraugst zusteht, begründet und festgehalten in einem Maienbrief der österreichischen Kaiserin Maria Theresia. Jahrhunderte hat dieses ehehafte Fischereirecht überlebt, hat der Dorfbevölkerung früher Nahrung versprochen, in den letzten Jahrzehnten erfüllte Freizeit ermöglicht, hat vielleicht manchem jungen Menschen Lektionen fürs Leben gegeben, den fairen Umgang mit der Natur und ihrer Flora und Fauna gelehrt ... bis dann, vor bald dreissig Jahren, plötzlich alles nicht mehr wahr sein sollte: Ein Ukas der Aargauer Regierung sollte auf einen Schlag das verbürgte Uralt-Recht wegwischen. Keine Möglichkeit mehr für Schulkinder, eine Fischerrute ins Wasser zu halten? Die bislang erlaubten Angelmethoden auf ein Minimum amputiert? Alte Gewohnheiten vergessen? Stattdessen plötzlich gebüsst werden wie der Robi Stöckli? Das durfte nicht sein!

So habe ich im Jahre 1976 meine erste politische Aktion gestartet: Ich habe eine Petition lanciert, eigenhändig Unterschriften gesammelt und beim Gemeinderat eingereicht. Diese «Tat» sollte einiges auslösen. Viele «alte» Fischer, viele Sympathisierende wurden sensibilisiert, in der Folge wurde eine Zunft, ein Verein gegründet, der sich fortan - in Anlehnung an eine reiche, jahrhundertealte Kaiseraugster Tradition - demonstrativ «Rheingenossenschaft» nannte. Es sollte allerdings noch viele lange Jahre dauern, bis es gelingen würde, von der Regierung das alte Recht wieder «zurückzuerobern».

Nun ist also die Rheingenossenschaft 25 Jahre alt geworden. 25 Jahre, die es in sich haben. Die Geschichte dieses Vierteljahrhunderts «Fischerverein Kaiseraugst» ist angefüllt mit unzählig vielen erfreulichen, aber auch unangenehmen Ereignissen. Es ist deshalb nicht hoch genug zu schätzen, dass Peter Thomi, ein Ur-Rheingenosse der ersten Stunde, sich die riesige Arbeit aufgebürdet hat, die Geschehnisse der vergangenen Jahre seit der Neugründungszeit festzuhalten und niederzuschreiben. Peter Thomi gebührt ein grosses Dankeschön weit über die Rheingenossenschaft hinaus. Der Leserschaft wünsche ich spannende Augenblicke bei der Lektüre der hochinteressanten Chronik.

Die Rheingenossenschaft ist heute einer der grössten und aktivsten Vereine in Kaiseraugst und aus dem kulturellen und gesellschaftlichen Dorfleben nicht mehr wegzudenken. Ich gratuliere der Jubilarin aus meinem ganzen Fischerherzen, und ich wünsche der Zunft und all ihren Angehörigen weitere erfolgreiche, erfüllte Jahre und Jahrzehnte am und mit dem Wasser.

Wie schön wäre es, wenn in weiteren 25 Jahren die Chronisten dannzumal immer noch von kapitalen Barben und Brachsmen, von Rotaugen und Nasen, von Eisvogel und Haselmaus, von stillen Samstagmorgen am Wasser berichten könnten und wollten!

Petri Heil!

Ernst Frey-Burkard

Zum Jubiläum «25 Jahre Rheingenossenschaft Kaiseraugst 1977-2002» habe ich versucht, die Geschichte unseres jubilierenden Vereins aufzuzeichnen. Die vorliegende Broschüre soll die Gründe darlegen, die zur Entstehung der Rheingenossenschaft, der RGKA, geführt haben, und über unsere Aktivitäten und die erreichten Ziele, aber auch über die Misserfolge berichten.

Mit dieser Festschrift möchte ich allen Mitgliedern der RGKA und der interessierten Bevölkerung von Kaiseraugst einen Einblick in das Vereinsleben der Fischer und Fischerinnen aus unserem Dorf geben. Aber auch das Element Wasser, «unser Vater Rhein», soll hier seinen gebührenden Platz finden. Und in diesem Zusammenhang sind auch einige Gedanken zu unserem Verhalten gegenüber unserer Umwelt angebracht.

Ich bitte aber um Verständnis dafür, dass ich nicht über alle Anlässe berichtet habe. Vielleicht vermissen Sie das Pilzessen mit Hugo Dill? Oder das Lotto-Spielen mit Jean-Pierre Oppliger, die Weihnachts- und Neujahrsfeier, die Ostschweizertage mit Kurt Wohlgemuth, die Mittwochsgesellschaft ...? Über einen so aktiven Verein wie den unsrigen gäbe es so viel zu berichten! Alles aufzuzählen, würde aber zu weit führen, ich musste eine Auswahl treffen. Eine Wertung soll es aber nicht sein, die von mir nicht behandelten Themen sind genauso wichtig.

Gerne benütze ich die Gelegenheit, Herrn Dr. Max Baumann, Historiker in Stilli, meinen grossen Dank auszusprechen. Er hat mir die Erlaubnis erteilt, Zitate aus seinem Buch «Die Fischer am Hochrhein» zu verwenden. Ebenso danke ich unserem amtierenden Flossmeister Kurt Wohlgemuth für das Überlassen aller laufenden Vereinsakten inklusive des ganzen Archivs der RGKA. Auch meinen beiden Lektorinnen Monika Schib und Brigitte Frey sei an dieser Stelle gedankt.

Besonders herzlich bedanken möchte ich mich bei meiner lieben Frau Gertrud, die meine Arbeit mit so viel Verständnis begleitet hat. Wie viele Ordner, Schriftstücke und Hängemappen mit alten Protokollen lagen doch in der halben Wohnung herum!

Und wie oft war ich tagelang kaum ansprechbar!

Kaiseraugst, im Juni 2002 Peter Thomi

Die Rheinfischerei wird in unserem Dorf schon seit langer Zeit ausgeübt. Dabei kam es auch immer wieder zu Meinungsverschiedenheiten zwischen der kantonalen Behörde und den Fischern wegen der Art und Weise des Fischfangs (Patente). So auch im Dezember 1974, als die für die Jagd und die Fischerei zuständige kantonale Finanzdirektion dem Gemeinderat anstelle der bisherigen Fischerei-Gastkarte die Freiangler-Karte für Eigenfischenzen zustellte. Das bedeutete, dass das seit Jahrzehnten praktizierte Fischen - während des ganzen Jahres und mit allen erlaubten Geräten - sehr stark eingeschränkt wurde. Dies löste unter den Fischern verständlicherweise grosses Missbehagen und grossen Unmut aus. Sie protestierten dagegen, dass auf diese Weise ihre alten Rechte beschnitten werden sollten.

Der Gemeinderat bezog Stellung zu Gunsten der Fischer. Er verhandelte mit dem kantonalen Fischereiaufseher und erreichte, dass fortan wieder eigene Fischerkarten ausgegeben werden konnten und dass das ganze Jahr hindurch gefischt werden durfte, allerdings nicht mit allen erlaubten Geräten. Der Gemeinderat war mit dieser Lösung zufrieden. Welch drastische Einschränkungen dies aber für die traditionelle Anglerei bedeutete, hatte er offenbar nicht realisiert. Die Fischer selbst wollten sich denn auch nicht damit abfinden. Sie konnten nicht verstehen, warum nun plötzlich Kinder unter zwölf Jahren ausgeschlossen sein sollten und warum nicht mehr alle Fanggeräte gebraucht werden durften. Ihr Unmut wurde immer grösser, als auch noch wiederholte Beanstandungen durch die Zollorgane - die Grenzwächter - hinzukamen. Schliesslich unternahm es Ende 1976 unser heutiger Grossrat Ernst Frey-Burkard, eine Petition an den Gemeinderat zu richten. Diese mit 120 Unterschriften eingereichte Bittschrift hatte folgenden Wortlaut:

Die unten stehenden Fischer und Einwohner von Kaiseraugst bezeugen mit ihrer Unterschrift, dass sie nicht willens sind, sich die alt überlieferten Fischenzrechte beschneiden zu lassen, und ersuchen den Gemeinderat dringend, alles in seiner Macht Stehende zu unternehmen, damit diese Rechte gewahrt werden können.

Aus dieser Situation heraus entstand unter den Fischern der Wunsch, sich in einem Verein zusammenzuschliessen. Auf den 17. März 1977 wurden alle Interessierten ins Restaurant Sonne eingeladen, wo man über eine Vereinsgründung befinden wollte. 16 Personen folgten diesem Aufruf, und weitere 18 Interessierte liessen sich vertreten. Nach kurzer Diskussion wurde beschlossen, am 23. Juni 1977 abends um 20 Uhr im Hotel Löwen die Gründungsversammlung durchzuführen. Auf Antrag von Marcel Meyer (Dorfpolizist) sollte der Verein «Rheingenossenschaft Kaiseraugst» genannt werden, und zwar in Anlehnung an die historische Rheingenossenschaft, die nachweislich von 1500 an - bestimmt aber schon früher - bis Ende 1864 die Fischerei von Säckingen bis zur Kapelle bei Hüningen ausübte. Ende des 18. Jahrhunderts hatten sich ihr auch die Flösser angeschlossen.

Für die Vorbereitung der Gründungsversammlung und die Ausarbeitung der Statuten wurde ein Ausschuss bestellt. Dieser setzte sich zusammen aus Dr. Ferdinand Kern, Ernst Frey jun., Robert Stöckli, Hugo Schauli, Peter Thomi und Marcel Meyer. Das Datum der Gründungsversammlung wurde im Bezirksanzeiger publiziert. Am Abend des 23. Juni fanden sich dann elf Personen im Hotel Löwen ein, nämlich Werner Baumann, Walter Bolinger, Josef Burkard, Mike Erdener, Ferdinand Kern, Marcel Meyer, Robert Stöckli, Peter Thomi, Hugo Schauli, Rolf Trachsel und Bernhard Waldmeier. Entschuldigt hatten sich Paul Füchter, Alois Frei, Hanspeter Schmid, Oskar Graber und Urs Baumann.

Um 20.30 Uhr eröffnete Marcel Meyer die Gründungsversammlung. Die vorbereiteten Statuten wurden vorgelesen und mit wenigen Änderungen einstimmig angenommen. Gemäss dem Antrag des Tagespräsidenten Hugo Schauli wurde beschlossen, der zu wählende Vorstand solle bis 1978 im Amt bleiben. Hierauf wurden die vorgeschlagenen Vorstandsmitglieder Ferdinand Kern, Peter Thomi, Robert Stöckli, Josef Burkard und Marcel Meyer einstimmig gewählt. Doch der als Flossmeister (Präsident) vorgeschlagene Ferdinand Kern lehnte die Übernahme dieses Amtes ab mit der Begründung, er weile beruflich viel im Ausland. Auf seinen Vorschlag hin wurde dann Marcel Meyer gewählt, der somit der erste Flossmeister der Rheingenossenschaft Kaiseraugst wurde.

Des Weiteren legte man fest, dass die nächste Generalversammlung - wie auch die folgenden - im Dezember stattfinden solle. Als Stammlokal wählte man das Hotel Löwen. Der Mitgliederbeitrag wurde auf Fr. 10.- festgelegt und die Aufnahmegebühr auf Fr. 20.-. Hugo Schauli regte an, mit der Schulpflege Kontakt aufzunehmen, um abzuklären, wie man die Schüler durch Vorträge und praktische Arbeit über die Fischerei aufklären könnte. Zum Schluss ermunterte der Flossmeister alle Anwesenden, für die Rheingenossenschaft zu werben, damit man an der nächsten Generalversammlung möglichst viele Neumitglieder aufnehmen könne. Denn nur ein grosser und starker Verein vermöge etwas zu bewegen. Schluss der Gründungsversammlung war um 22.18 Uhr.

Fischereirechte

Die Angaben in diesem und im folgenden Kapitel sind, in stark gekürzter Form, dem Buch «Die Fischer am Hochrhein» von Max Baumann entnommen. Dem geneigten Leser und der geneigten Leserin kann ich nur empfehlen, sich dieses spannende und interessante Buch auf der Gemeindekanzlei zeigen zu lassen und nachher zu kaufen. Sie finden darin nicht nur Informationen über Fischereirechte und die Fischerei, sondern auch über die Flösserei, die Steinfuhren nach Basel und die negativen Auswirkungen, die der Bau der Flusskraftwerke auf die Fischwanderungen hatte.

Das Fischen im Rhein ist das erklärte Ziel unseres Vereins. Mit grossem Engagement hat sich der Vorstand stets für das «Fischereirecht der Gemeinde Kaiseraugst» eingesetzt. Er konnte sich dabei immer auf die Unterstützung durch seine Mitglieder verlassen, sei es in moralischer oder in finanzieller Hinsicht. Ebenso durfte er auf den Gemeinderat und die Ortsbürgerkommission zählen. Letztere ermöglichte 1994 die Publikation des bereits erwähnten Werks von Herrn Dr. Max Baumann «Die Fischer am Hochrhein». Die Buchvernissage, mit Musikeinlagen unserer Dorfmusik und anschliessendem Apro, fand am 16. September 1994 in der Cafeteria im Altersheim statt. Bei diesem Anlass durfte ich im Namen der RGKA den Ortsbürgern, dem Gemeinderat, dem Verfasser und allen, die auf irgendeine Weise mitgeholfen hatten, das Buch zu gestalten, meinen aufrichtigen Dank aussprechen.

Die historische Rheingenossenschaft, der sich später auch die Flösser anschlossen, hatte sich schon vor 1500 gebildet. In ihr waren die Fischer in einer straffen Organisation zusammengeschlossen. Sie durften von Säckingen bis zur Kapelle in Hüningen fischen, und ihre Rechte waren festgeschrieben in den so genannten «Maienbriefen», welche die habsburgisch-österreichischen Landesherren ausgestellt hatten. Nach mündlicher Überlieferung soll Maximilian I., Oberhaupt des Hauses Habsburg und seit 1493 deutscher Kaiser, als Erster eine schriftlich fixierte Ordnung verfasst haben. Dieser erste Maienbrief ist aber nicht erhalten geblieben. Eine zweite Fassung verbrannte 1559 «in der gewesten erschröcklichen Brunst zu Augst» im Haus des damaligen Rheinvogts Jakob Golder. Im April 1561 versammelten sich die ältesten Rheingenossen, um aus dem Gedächtnis den verlorenen Maienbrief zu rekonstruieren. Diese Aufzählung der alten Rechte wurde dann am 9. September 1561 durch die Burgherren zu Rheinfelden formell bestätigt. Eine Kopie dieses dritten Maienbriefes von 1561 bildet heute eines der ältesten Dokumente im Archiv der Rheingenossenschaft (1493-1879), das sich im Staatsarchiv in Aarau befindet. Im Januar 1587 gelangten die Fischer an Erzherzog Ferdinand in Innsbruck mit der Bitte, er als ihr Landesfürst möge ihnen nicht erwähnte oder vergessene Rechte in einem vierten Maienbrief bestätigen. Dies geschah im Februar 1587.

Die Kaiserinwitwe Maria Theresia erliess, als Landesherrin des Fricktals, für Rheinfelden und Kaiseraugst einen erneuerten Maienbrief, der die alten Fischereirechte bestätigte. Und auf dieses Dokument stützen sich in den kommenden Jahren die Fischer und Flösser. Noch 1808 wurden in einem Staatsvertrag zwischen dem jungen Kanton Aargau und dem Grossherzogtum Baden die alten Fischereirechte anerkannt. In Artikel 5, «Fischerei», wurde festgehalten:

In Ansehung der Fischerei auf dem Rheine wird festgesetzt, dass von der im Maienbrief bezeichneten französischen Grenze bis zur Säckinger Rheinbrücke die in diesem Maienbriefe in Betreff des Fischfangs enthaltenen Verfügungen fernerhin statthaben und von den Maiengenossen beobachtet werden sollen...

Wie bereits im Kapitel «Die Gründung der Rheingenossenschaft» erwähnt wurde, hat im Dezember 1974 die für Jagd und Fischerei zuständige Finanzverwaltung dem Gemeinderat anstelle der bisherigen Fischerei-Gastkarte die Freiangler-Karte für Eigenfischenzen zugestellt. Dies löste beim Gemeinderat und bei den Fischern grossen Unmut aus, denn damit wurden die bisherigen Rechte ganz massiv eingeschränkt.

In der bis jetzt üblichen Fischerei-Gastkarte lesen wir unter Ziffer 2: «Dem Gastfischer (also dem Einwohner von Kaiseraugst) ist der Gebrauch sämtlicher gesetzlich erlaubter Angelarten gestattet. Er darf jedoch nicht mehr als eine Schnur ins Wasser bringen und es dürfen an einer Schnur nicht mehr als 5 Angeln befestigt sein. Diese Vorschrift hat auch dann Geltung, wenn der Gastfischer ausser der Gastkarte noch eine Freiangler-Karte besitzt. Der Pächter kann die Berechtigung noch weiter einschränken.» Und unter Ziffer 3 steht: «Der Gastfischer darf nur vom Ufer aus fischen. Dagegen ist ihm das Waten und die Verwendung von Watstiefeln gestattet. Inseln, die durch Waten erreicht werden können, sind dem Ufer gleichgestellt.»

Die Freiangler-Karte hingegen, die alle im Kanton Aargau niedergelassenen Personen bei den Bezirksämtern beziehen können, erlaubte wesentlich weniger. Wir lesen hier unter Ziffer 1: «Die Freianglerei darf ausschliesslich durch Fischen vom Ufer aus mit der fliegenden Angel ausgeübt werden. Der Freiangler darf also beim Angeln nicht im Wasser oder in einem Fahrzeug (Weidling, Boot, Ponton etc.) stehen. Auch die Fischerei von Inseln aus ist nicht gestattet. Als fliegende Angel ist zu verstehen die von Hand geführte oder abgelegte Fischrute mit einer einzigen Schnur, mit oder ohne Schwimmer, einer einfachen Angel und mit untergetauchtem, natürlichem Köder. Beim Fischen ist die Rute dauernd unter direkter Kontrolle zu halten. Die Verwendung von Köderfischen oder künstlichem Köder ist verboten. Es ist verboten, die Fische durch Anfüttern, d.h. Streuen oder Legen von Ködern oder Futter, anzulocken. Während der Monate Februar, März, April und Oktober darf die Freianglerei von 05.00 Uhr bis 21.00 Uhr, während der Monate Mai, Juni, Juli, August und September von 04.00 Uhr bis 23.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit ausgeübt werden.» Und unter Ziffer 2 wird festgehalten: «Pro Tag dürfen höchstens 6 Edel- oder Gutfische (Forellen, Saiblinge, Äschen, Hechte, Zander) gefangen werden.»

In der Folge schrieb der Gemeinderat an die zuständige kantonale Behörde, er könne nicht verstehen, warum das seit Jahrzehnten geltende Fischereirecht plötzlich derart massiv eingeschränkt werden solle. Bisher sei in der Privatfischenz das Angeln während des ganzen Jahres und mit allen gesetzlich erlaubten Geräten gestattet gewesen. In Verhandlungen mit dem kantonalen Fischereiaufseher kamen die Kaiseraugster dann zu einem Teilerfolg: Sie durften wieder während des ganzen Jahres angeln, und die Gemeinde erhielt das Recht, eigene Fischerkarten zu drucken. In dieser ab 1975 gültigen Karte lesen wir unter Ziffer 3: «Dem Inhaber dieser Karte ist die Fischerei am Rhein, auf dem Gemeindegebiet von Kaiseraugst vom Ufer aus, mit den erlaubten Geräten gestattet, d.h. mit kleinem Garn (Bäre) und fliegender Angel.» Und Ziffer 4 hält fest: «Der Fischfang am Rhein ist den Berechtigten nach internationaler Übereinkunft während des ganzen Jahres gestattet.»

Der Gemeinderat war mit dem Erreichten zufrieden, nicht aber die Fischer. Dem Gemeinderat wurde eine Petition mit 120 Unterschriften überreicht, die ihn aufforderte, alles in seiner Macht Stehende zu unternehmen, um die alten Rechte zu wahren. Zur gleichen Zeit, im Sommer 1977, nahm auch der Vorstand der neu gegründeten Rheingenossenschaft mit dem Gemeinderat Kontakt auf und sprach mit ihm über das weitere Vorgehen. Dies war auch dringend nötig, denn einem kurz zuvor in der Presse erschienenen Bericht war zu entnehmen gewesen, die «alten Maria-Theresia-Rechte» seien vom Kanton feierlich erneuert und bestätigt worden. Den Rheinfeldern hatte man tatsächlich alle ihre alten Rechte bestätigt und uns Kaiseraugstern fast alles genommen. Wir waren nicht willens, dies einfach so hinzunehmen.

Was sich dann im Herbst 1977 abspielte, brachte die Gemüter zusätzlich in Wallung. In Rheinfelden sollte die Pachtsteigerung der Staatsreviere 1 bis 4 für die Jahre 1978 bis 1985 stattfinden. Bis 1977 waren Hugo Schauli von Kaiseraugst und Julius Hohler von Zeiningen die Pächter des Reviers 1 (von der Grenze AG/BL bis zum Kraftwerk Rheinfelden). Pächter der Reviere 2 bis 4 war der Fischereiverein Rheinfelden und Umgebung. Diesem wollte die Jagd- und Fischereiverwaltung nun alle vier Reviere zuschlagen, damit in Zukunft nur noch eine Fischerkarte ausgegeben werden müsste. An der Steigerung ging dann aber das Revier 1 wieder an die bisherigen Pächter Schauli und Hohler. Erst im Nachhinein - und unter Ausschluss der Bevölkerung - gelangte es dann doch an den Fischereiverein Rheinfelden! Die beiden rechtmässigen Pächter hatten eine Erklärung unterzeichnen müssen, dass sie auf ihre Rechte verzichteten.

Für das alte Fischerdorf Kaiseraugst sollte also ein traditionelles Privileg für alle Zeiten verloren gehen. Welchen Unmut das in den Reihen der Fischer und auch beim Gemeinderat auslöste, kann man sich leicht vorstellen. Doch was war zu tun? Nach vielen Diskussionen einigte man sich auf folgende Strategie: Im Hinblick auf die nächste Pachtsteigerung im Herbst 1985 wollte man mit der Jagd- und Fischereiverwaltung abklären, ob es nicht möglich wäre, das Revier 1 aufzuteilen in ein Revier 1 a (Gemeindebann Kaiseraugst) und ein Revier lb. Diese Idee war übrigens keineswegs so revolutionär, denn bei der Pachtsteigerung von 1901 war die Aufteilung so gewesen (Reviere 1 bis 3: Säckingen bis Rheinfelden, Revier 4: Rheinfelden bis Kaiseraugst, Revier 5: Kaiseraugst bis Grenze AG/BL).

Am 11. April 1984 fand in Aarau eine Besprechung statt mit Herrn Lienhard, dem Vorsteher der Jagd- und Fischereiverwaltung, und Herrn Minder, dem kantonalen Fischereiaufseher. Die Rheinfelder Fischer waren vertreten mit ihrem Präsidenten und ihrem Vizepräsidenten, den Herren Irniger und Schild. Unsere Rheingenossen hatten den Flossmeister Peter Thomi sowie den Löwenwirt Hanspeter Schmid delegiert. Doch das Resultat dieser Besprechung war sehr ernüchternd. Eine Aufteilung komme nicht in Frage, erklärte man uns, die Steigerungsbedingungen liessen dies nicht zu.

Nun wandten sich sowohl der Gemeinderat als auch der Vorstand der RGKA an den für das Fischereiwesen zuständigen Finanzdirektor Regierungsrat Dr. Kurt Lareida. Der Gemeinderat unterstrich in seinem Brief, wie wichtig für Kaiseraugst eine Neuverpachtung des Reviers 1 a und die Auslegung des Fischereirechts sei. Er schlug deshalb eine grundsätzliche Aussprache über diese Fragen vor. Von Kaiseraugster Seite sollten daran Grossrat Ernst Frey, Vizeammann Arthur Schmid, Gemeindeschreiber Wilhelm Zinniker sowie der Präsident der Rheingenossenschaft, Peter Thomi, teilnehmen.

Das Schreiben der RGKA listete auf, wie viele Briefe zu diesem Thema bereits verfasst worden waren, und kam dann auf die grossen fischereirechtlichen Unterschiede zwischen Rheinfelden und Kaiseraugst zu sprechen. Die Rheinfelder durften zwei Angelruten verwenden, die Kaiseraugster nur eine. Garne oder «Bären» waren in Rheinfelden in jeder Grösse erlaubt, in Kaiseraugst waren sie auf 1,5 mal 2 Meter begrenzt. Auch in der Verwendung der Utensilien waren unsere Nachbarn völlig frei, Spinner, Löffel, Wobbler, lebende Köder und mehrere Angel pro Schnur, alles war erlaut. Uns hingegen gestand man nur eine fliegende Angel zu. (Ein Teil dieser Ungleichheiten konnte allerdings mit der Jagd- und Fischereiverwaltung beigelegt werden.)

Ende November 1984 kam die Antwort aus dem Finanzdepartement auf die Eingaben aus Kaiseraugst. Man erklärte uns, das ganze Themenpaket sei dermassen kompliziert - vor allem das Fischereirecht der Kaiseraugster -, dass weitere Abklärungen nötig seien. Man werde die Angelegenheit auch in historischer Hinsicht untersuchen. Die gewünschte Aussprache mit dem Departementsvorsteher Dr. Lareida könne voraussichtlich im ersten Quartal 1985 stattfinden.

In der Zwischenzeit blieb «unser» Grossrat Ernst Frey nicht untätig und brachte unsere Anliegen bei Dr. Lareida auch mündlich vor. Am 8. Mai 1985 trafen wir uns dann in Aarau. Ausser dem Departementsvorsteher waren auch die Herren Fritschi und Bolleter vom Rechtsdienst des Finanzdepartements anwesend. Unsere Delegation war noch mit dem Fischermeister der RGKA, Herrn Dr. Kern, verstärkt worden. Doch auch diese Unterredung brachte uns nicht weiter. Eine Aufteilung des Reviers 1 in la und lb komme überhaupt nicht in Frage, erklärte man uns. Und eine Gleichstellung mit der Stadt Rheinfelden sei aus historischer Sicht nicht angebracht.

Nun standen wir vor einer schwierigen Frage. Sollten wir uns zurückziehen und alles auf sich beruhen lassen? Oder sollten wir wie unsere Altvordern weiterkämpfen und uns für unsere Rechte einsetzen, selbst auf die Gefahr hin, unter Umständen auch noch das Wenige zu verlieren, das uns geblieben war? Gemeinderat und Vorstand der RGKA machten sich den Entscheid nicht einfach. Nach mehreren Besprechungen wurde beschlossen, mit Fürsprecher Dr. Rene Müller aus Brugg an der Pachtsteigerung der Reviere 1 bis 4 teilzunehmen, die am 7. Oktober 1985 in Rheinfelden stattfinden sollte.

Die Zeit drängte. Gemeinderat und Ortsbürgerkommission beauftragten Dr. R. Müller, in ihrem Namen an der Steigerung teilzunehmen. Auch der Vorstand der RGKA würde sich beteiligen, dazu war er am 2. Oktober 1985 von der ersten ausserordentlichen Generalversammlung ermächtigt worden.

Doch für die Kaiseraugster endete die Steigerung mit einem Fiasko. In der Presse wurde darüber berichtet, zum Teil auch in sehr fragwürdiger Weise. Auch wurden Aussagen über Grossrat Ernst Frey gemacht, die nicht der Wahrheit entsprachen. Eine ganz kleine Genugtuung blieb uns zum Schluss: Der Chef der Jagd- und Fischereiverwaltung musste eingestehen, dass auch in andern Bezirken die Pachtsteigerungen Unzufriedenheit bei den Pächtern ausgelöst hätten, gewisse Korrekturen beim Ablauf seien deshalb notwendig.

Unsere erste Forderung an die Regierung war also buchstäblich ins Wasser gefallen, «bachab» gegangen! Was sollte nun aber mit dem Fischereirecht der Kaiseraugster geschehen? Nach anderthalb Jahren des Wartens traf Ende Oktober 1985 endlich eine Antwort vom Finanzdepartement ein. Der Inhalt des sechsseitigen Briefes war sehr erfreulich. Auf Seite 5 war zu lesen:

Ich bin mir bewusst, dass das Finanzdepartement bei dieser Sachlage nicht verlangen kann, dass die Einwohner von Kaiseraugst die Ausübung der Fischerei auf ein Mass einschränken, das dem Inhalt der Anerkennungsurkunde bzw. dem Grundbucheintrag entspricht. Ich bin bereit, die während vielen Jahren geübte Praxis der Kaiseraugster Fischer weiterhin zu dulden und gestehe den Einwohnern von Kaiseraugst zu, auch in Zukunft während des ganzen Jahres mit einer Rute vom Ufer aus zu fischen. Sie dürfen dabei alle gesetzlich erlaubten Angelarten, pro Schnur jedoch nicht mehr als fünf Angelhaken verwenden. Zulässig ist auch die Verwendung von kleinen Garnen (Bären), künstlichen Ködern und Setzangeln. Ich lade die Gemeinde Kaiseraugst ein, entsprechende Karten drucken zu lassen und dem Finanzdepartement zur Genehmigung vorzulegen.

Dieser Brief von Dr. Lareida kann übrigens jederzeit auf der Gemeindekanzlei eingesehen werden, dies ist sogar unter Ziffer 8 der Fischereikarte vermerkt! Diese wurde in Zusammenarbeit mit der RGKA entworfen, von Aarau genehmigt und sofort gedruckt, sodass sie die Einwohner von Kaiseraugst schon ab dem 1. Januar 1986 für Fr. 5.- auf der Gemeindekanzlei beziehen konnten.

Sie, liebe Leserin, lieber Leser, haben nun die stark gekürzte Entstehungsgeschichte unserer noch heute gültigen Fischerkarte kennen gelernt. Mehr darüber zu schreiben, hätte den Rahmen dieser Schrift gesprengt. Was wir aber nicht vergessen dürfen: Dass Dr. Lareida bereit war, unser altes Recht weiterhin zu dulden, ist ein Zugeständnis, dem keine endgültige Rechtskraft zukommt. Dazu wäre ein Beschluss des Gesamtregierungsrates und/oder des Grossen Rates nötig, erst dann könnte im Grundbuch ein erweiterter Eintrag vorgenommen werden. Aus diesem Grund hat sich im August 1998 der Gemeinderat mit den Herren Dr. Urs Hofmann, Rechtsanwalt in Aarau, und Dr. Max Baumann, Historiker in Stilli, in Verbindung gesetzt. Man wollte Mittel und Wege suchen, dem Ziel «Grundbucheintrag» näher zu kommen. Erschwerend wirkte sich dabei aus, dass die zuständigen Departementsvorsteher in rascher Folge wechselten. Dies ist, neben der komplexen Materie, der zweite Grund, warum sich die Verhandlungen derart lange hinziehen. Dem Gemeinderat war es immer ein grosses Anliegen, auf gütlichem Wege zu einer Einigung zu kommen und möglichst nicht die Gerichte anzurufen. Es ist zu hoffen, dass seine Bemühungen in naher Zukunft von Erfolg gekrönt sein werden. Dem Gemeinderat und seinen Mitstreitern gebührt unser Dank für sein grosses Engagement.

Eine Bitte soll dieses Kapitel beschliessen:

Tragt Sorge zu unserem Fischereirecht und seid wachsam!

Aus dem Vereinsleben

Der am 17. März 1977 gebildete Ausschuss, der die Aufgabe hatte, Statuten für den neuen Verein auszuarbeiten, legte an der Gründungsversammlung folgenden Entwurf vor:

1. Zweck des Vereins
Unter dem Namen «Rheingenossenschaft Kaiseraugst» besteht ein politisch und konfessionell
neutraler Verein, dessen Zweck im folgenden besteht:
  • Zusammenschluss der Fischer von Kaiseraugst
  • Pflege der Kameradschaft und Kollegialität
  • Wahrung der Fischereirechte, insbesondere des Maria-Theresia-Rechtes
  • Kontakte und Zusammenarbeit mit anderen Vereinen und den Behörden
  • Erforschung der Fischerei und Flösserei von Kaiseraugst in historischer Sicht
  • Schutz und Beobachtung des Rheins und der Ufer (Wasser, Pflanzen, Vögel etc.)
  • Zusammenarbeit mit dem Fischerei-Verein Rheinfelden und Besorgung von Gastkarten
  • Abhaltung von Vereinsanlässen (Wettfischen, Fischessen, etc.)
2. Mitgliedschaft
  • Die Genossenschaft besteht aus Aktiv-, Passiv- und Ehrenmitgliedern.
  • Als Aktivmitglied kann jede in Kaiseraugst wohnende Person aufgenommen werden, die
    das 16. Altersjahr erreicht hat und Interesse an der Fischerei bekundet.
  • Passivmitglied kann jedermann werden.
  • Ehrenmitglieder können durch einfache Abstimmung an der GV ernannt werden, wenn
    sie sich als Aktivmitglied um den Verein oder die Fischerei verdient gemacht haben.
    Ehrenmitglieder sind vom Jahresbeitrag entbunden.
  • Aufnahmen in die Genossenschaft erfolgen anlässlich der GV Sie werden vom Vorstand
    vorgeschlagen. Die Vorgeschlagenen haben an der GV anwesend zu sein.
  • Der Austritt aus dem Verein ist dem Flossmeister schriftlich anzuzeigen.
  • Mitglieder, die den Interessen des Vereins entgegen arbeiten oder die Fischereivorschriften
    in krasser Weise verletzen, können auf Antrag mit 2/3 Mehrheit an der GV
    aus der Genossenschaft ausgeschlossen werden. Der Ausschluss ist dem Mitglied schriftlich
    anzuzeigen.
3. Beiträge und Finanzen
Die Finanzierung des Vereins erfolgt durch:
  • Eintrittsgelder und Jahresbeiträge der Aktivmitglieder
  • Jahresbeiträge der Passivmitglieder
  • Einnahmen aus Vereinsanlässen
  • Zuwendungen
  • Die Jahresbeiträge und Eintrittsgelder werden an jeder GV festgelegt.
4. Organisation und Verwaltung
  • Das Vereinsjahr beginnt am 1.0ktober.
  • Jährlich findet spätestens Mitte November eine ordentliche GV statt.
  • Die GV hat als ordentliche Geschäfte folgende Traktanden zu erledigen:
  • Protokoll der letzten GV
  • Passation der Jahresrechnung
  • Entgegenahme Revisorenberichtes
  • Jahresbericht des Flossmeisters
  • Mutationen
  • Wahlen
  • Festsetzung der Jahresbeiträge und Eintrittsgelder
  • Jahresprogramm
  • Verschiedenes
5. Die GV wählt den Flossmeister sowie die vier Mitglieder des Vorstandes für ein Jahr.
Ausser dem Flossmeister konstituiert sich der Vorstand selbst. Im Weiteren wählt die GV
zwei Revisoren auf die Dauer von zwei Jahren.
6. Der Vorstand besteht aus:
  • dem Flossmeister (Präsident), er leitet die Genossenschaft
  • dem Fischermeister (Vicepräsident), er vertritt und unterstützt den Flossmeister
  • dem Säckelmeister (Kassier), er führt die Vereinskasse
  • dem Stabhalter (Aktuar), er führt das Protokollbuch
  • dem Rhyweibel (Beisitzer), er besorgt das Vereinsmaterial
7. Flossmeister oder Fischermeister zeichnen zu zweien mit dem Säckelmeister oder dem
Stabhalter.
8. Die Genossenschaft haftet ausschliesslich mit dem Vereinsvermögen.
9. Sofern es besondere Umstände erfordern, kann. der Vorstand eine ausserordentliche GV
einberufen. Ebenfalls kann 1/5 der Mitglieder eine solche verlangen.
10. Verschiedenes
  • Jeden Monat soll eine freie Zusammenkunft (Stammtisch) stattfinden.
  • Sollte aus irgendeinem Grund der Verein aufgelöst werden, so soll das Vereinsvermögen
    treuhänderisch der Gemeinde übergeben werden, bis ein neuer Verein mit dem gleichen
    Zweck entsteht.
  • Bei Unklarheiten finden Artikel 60-79 ZGB Abschnitt 2, die Vereine, Anwendung.
  • Jedem Mitglied wird ein Exemplar der vorliegenden Verordnung überreicht.


Dieser Entwurf wurde an der Gründungsversammlung von den Anwesenden gelesen und mit geringfügigen Änderungen gutgeheissen. Interessant ist aber, dass die «Passivmitglieder» aus dem Entwurf nicht übernommen wurden, was in den folgenden Jahren immer wieder zu grossen Diskussionen Anlass gab.

Die genehmigten Statuten wurden nun mit Schreibmaschine geschrieben, fotokopiert und in einen blauen Umschlag geheftet. Als Titelbild wählte man einen alten Stich mit Flössern, die zusammengebundene Holzstämme rheinabwärts dirigieren. Am linken Ufer des Rheins ist Augst zu sehen. Das Original dieses Stichs ist untertitelt: «Le village d'Augst sur le Rhin l'ancienne ville Augusta Rauracorum Suisse (Canton de Bale)».

Diese ersten Statuten erfuhren erst 1986 eine Korrektur, indem nun auch «Jugendmitglieder» aufgenommen werden konnten. An der GV 1987 wurde dann eine Kommission beauftragt, die Statuten von Grund auf zu überdenken und neu zu entwerfen. Die Herren Willi Zinniker, Gemeindeschreiber, Werner Heuberger, Ferdinand Kern und Edi Bühler machten sich an die Arbeit. An der ausserordentlichen GV vorn 3. Februar 1988 stellten sie die neuen Statuten vor. Paragraph um Paragraph wurden diese gelesen und wenn nötig abgeändert. Mit grossem Applaus dankten die Anwesenden der Kommission für die geleistete Arbeit. Christian Künzli erklärte sich bereit, die neuen Statuten ins Reine zu schreibem und zu heften. Das Umschlagbild wurde ergänzt mit dem Wappen der RGKA, und rechtzeitig zur GV 1988 erhielt jedes Mitglied ein Exemplar.

Doch auch diese Statuten blieben nicht lange ohne Korrekturen. Auf Verlangen der Mitglieder wurden im April 1993, im November 1995 und im April 1996 Änderungen vorgenommen, was das Ganze etwas unübersichtlich machte. Deshalb beschloss der Vorstand 1998, einen Neudruck in Auftrag zu geben. Bereits im April 1998 konnten die neu gestalteten Statuten den Mitgliedern verteilt werden. Der Umschlag war nun gelb und enthielt nur noch unser Vereinswappen.

Wie lange geht es wohl, bis die nächsten Änderungen fällig sind? Die bisherigen Korrekturen zeugen jedenfalls von einer gesunden und aktiven Vereinspolitik durch den Vorstand und einer regen Anteilnahme der Mitglieder.

Welche Themen haben in den letzten 25 Jahren die Fischer - und von einem späteren Zeitpunkt an auch die Fischerinnen - beschäftigt? Nach dem schweizerischen Obligationenrecht (OR) bildet die Generalversammlung das oberste Vereinsorgan. Hier können sich die Vereinsmitglieder orientieren, den Kropf leeren oder Anregungen vorbringen. Es finden Wahlen statt, und es werden Mitglieder aufgenommen oder auch ausgeschlossen. Finanzielle Probleme kommen zur Sprache, und vereinsspezifische Anliegen werden erörtert. All dies war auch in der Rheingenossenschaft Kaiseraugst nicht anders.

Im Vordergrund standen natürlich immer die Belange der Fischerei. In dem noch jungen Verein war aber auch die Werbung und Aufnahme von neuen Mitgliedern ein zentrales Thema. So konnte der Flossmeister an der ersten GV vom 9. Dezember 1977 den 28 anwesenden Mitgliedern mitteilen, dass der Verein, mit den nun neu Aufgenommenen, bereits 50 Rheingenossen und 3 Gönner zähle. Anschliessend referierte Ernst Weidmann, Präsident des Fischereivereins Rheinfelden und Umgebung. Er sprach über ausgewählte Themen der Fischerei wie Schonzeiten und Mindestmasse und stellte seinen Verein vor. Dieser sei bereits 1921 gegründet worden und zähle nun 504 Mitglieder. Für eine angenehme Überraschung sorgte dann unser erster Säckelmeister Josef Burkard: Er präsentierte den Anwesenden den ersten Vereins-Pin, der für Fr. 5.- gekauft werden konnte.

Die zweite GV vom 2. Dezember 1978 verlief leider etwas unglücklich. Wegen Meinungsverschiedenheiten erklärte Flossmeister Marcel Meyer seinen sofortigen Rücktritt und verliess demonstrativ das Versammlungslokal. Nach turbulenten Diskussionen amtete Hugo Schauli als Tagespräsident. Als neuer Flossmeister wurde der bisherige Stabhalter Peter Thomi einstimmig gewählt. Ebenso einstimmig wählte die Versammlung Edi Bühler als neuen Stabhalter (Aktuar).

In den folgenden Jahren konnten die Wahlgeschäfte stets problemlos und ohne grosse Diskussionen durchgeführt werden, und so blieb es für längere Zeit. Natürlich kam es hie und da vor, dass sich ein Vorstandsmitglied nicht mehr zur Verfügung stellte, sei es aus beruflichen oder aus gesundheitlichen Gründen oder altershalber, doch dies ist absolut verständlich und legitim.

Anders verhielt es sich aber Anfang 1997. Schwarze, schwere Wolken hatten sich über der RGKA zusammengezogen, ein heftiges Gewitter stand bevor. Verschiedene Mitglieder waren unzufrieden und, im Dorf kursierten böse Gerüchte. Auch ein so genannter «offener Brief» machte die Runde. Und als die Einladung zur 21. GV auf den 27. November 1997 erfolgt war, traf beim Flossmeister fristgerecht ein schriftlicher Antrag zum Traktandum «Wahlen» ein, versehen mit 28 Unterschriften, von denen etliche unleserlich waren:

Antrag: Wir, die unterzeichneten Mitglieder der Rheingenossenschaft Kaiseraugst, beantragen der Generalversammlung Rheingenossenschaft vom 27.11.1997 folgenden neuen Vorstand:

als Flossmeister Beat John
als Säckelmeister Worch Ueli
als übrige Vorstandsmitglieder: Füchter Leo, bisher
  Kaufmann Reinhard, bisher
Wohlgemuth Kurt, bisher
Hammermüller Nandor, neu
Trächslin H.P. (Noldi), neu

Im Protokoll zu dieser 21. GV lesen wir unter Traktandum 9, Wahlen:

Peter Bernardi (Flossmeister) hat einen Brief ohne Absender erhalten. Darauf sind 28 Unterschriften, wovon 12 unleserlich sind, die einen neuen Vorstand - ohne Peter (Bernardi) und Klaus (G. Lippert, Stabhalter) - fordern. Der Tagespräsident Heinz Weisskopf schlägt folgende Vorstandsmitglieder zur Wahl vor :

Flossmeister: Beat John - wird einstimmig gewählt.
Säckelmeister: Ueli Worch - wird einstimmig gewählt.

Kurt Wohlgemuth (kandidiert nicht mehr und stellt seinen Platz zur Verfügung). Weitere Mitglieder des Vorstandes: Leo Füchter, Reinhard Kaufmann, Nandor Hammermüller, Hans-Peter Trächslin, Vreni Burkard - alle werden einstimmig gewählt.

In den folgenden Jahren kehrte in der RGKA wieder mehr Ruhe ein, sodass das Vereinsschiffchen einen guten Kurs einhalten konnte und nun flott vorankommt. Zu Vorfällen wie dem oben erwähnten kommt es in Vereinen immer wieder. Aber normalerweise beschäftigen sich die Mitglieder mit anderen Themen. Kommen also auch wir wieder auf das Vereinsleben der Anfangsjahre zurück.

So gab zum Beispiel das Chilbi-Kegeln im Hotel Löwen zu reden, denn dieser Anlass warf immer weniger Profit ab, während der Aufwand ständig grösser wurde. Genau umgekehrt verhielt es sich beim Wettfischen, das später Plauschfischen hiess und jetzt Sommerfischen genannt wird. Dank dem anschliessenden Fischessen konnte der Reingewinn stetig erhöht werden. Doch dieser Anlass warf andere Fragen auf, mit denen sich der Verein zu beschäftigen hatte: Darf man anfüttern? Sollen wir die Fischerplätze nummerieren und dann verlosen? Soll ein Vorstandsmitglied die teilnehmenden Fischer an ihren Plätzen aufsuchen und kontrollieren? Oder können wir auf die Fairness der Fischer zählen?



Auch die Vereinsausflüge waren stets ein wichtiges Thema, denn schliesslich sorgten sie für eine gute Stimmung unter den Mitgliedern.

Auf grosses Interesse stossen jeweils die Jahresberichte der Flossmeister. Auch viele Details werden wieder in Erinnerung gerufen, wie etwa 1980, als ein Fischer fragte, ob er mit der Gemeindekarte auch in der Ergolz (im Gemeindebann Kaiseraugst, bis zur Einmündung des Violenbachs) fischen dürfe. Die Antwort war ein klares Nein, denn das alte Maria-Theresia-Recht gelte nur für den Rhein. Ein anderer wollte wissen, ob er im Rhein mit zwei Ruten angeln dürfe. Ihm konnte man einen positiven Bescheid geben: Er dürfe, aber nur, wenn er eine gültige Fischerkarte des Bezirksvereins und die Gemeindekarte besitze. Auch die kantonale Freiangler-Karte, in Verbindung mit der Gemeindekarte, berechtige zum Fischen mit zwei Ruten. An derselben GV kam auch das unvernünftige Verhalten verschiedener Motorbootbesitzer zur Sprache. Doch dieses Problem wird wohl kaum je gelöst werden können. Leider!

Von Interesse war auch immer wieder die Entwicklung der Mitgliederzahlen sowie des Vereinsvermögens. So zählte Ende 1981 die RGKA 67 Mitglieder und 6 Gönner. Das Vereinsvermögen bezifferte sich auf Fr. 6 497.20. Zehn Jahre später, also 1991, waren es 110 Mitglieder, und das Vermögen war auf Fr. 13 155.60 angestiegen. Und 2001 zählte der Verein 143 Mitglieder und verfügte über Fr. 31 678.75 Vermögen.

Wenden wir uns nun einigen speziellen Themen zu, die in den vergangenen Jahren das Vereinsleben geprägt und an den Generalversammlungen, später auch an den Frühlingsversammlungen, für Diskussionen gesorgt haben.

Erwerb eines Karpfenweihers: An der GV 1982 stand das Traktandum «Karpfenweiher» in Nordschwaben, Kreis Rheinfelden (Baden-Württemberg), auf der Tagesordnung. Der Weiher war aber undicht, und seine Sanierung hätte Kosten von gegen Fr. 73 000.- verursacht. Für unseren Verein wäre eine solche Summe untragbar gewesen, deshalb wurde ein Kauf oder eine Beteiligung abgelehnt.

Fussball: An der GV 1982 beschlossen die Mitglieder, in den folgenden Jahren am «Kaiseraugster Grümpeli» teilzunehmen, und zwar unter dem Gruppennamen «Walfisch». Doch da uns Fischern naturgemäss das Element Wasser näher liegt als der Fussball, machten wir nur drei Jahre bei diesem Volksvergnügen mit.

Vogelschutz: Haben die Leserinnen und Leser dieser Zeilen gewusst, dass sich die RGKA von 1978 bis 1985 auch der Vögel angenommen hat? Unser Verein hat bei der Schweizerischen Vogelwarte Sempach etliche Nistkästen gekauft und diese dem Rheinufer entlang aufgehängt, kontrolliert und gereinigt. Teilweise haben auch die Kaiseraugster Pfadfinder dabei geholfen. Diese Aktivitäten standen unter der kundigen Leitung unseres Vorstandsmitglieds Dr. Ferdinand Kern, Fischermeister. Wie waren wir zu diesem neuen Tätigkeitsbereich gekommen? Die Gemeinde verwaltete das Bankbüchlein eines früheren Vogelschutzvereins, der schon vor Jahren aufgelöst worden war. Die RGKA übernahm dann, auf eine Anfrage seitens der Gemeinde hin, dieses Bankbüchlein. Als im Frühjahr 1985 der Natur- und Vogelschutzverein gegründet wurde, beschlossen unsere Mitglieder an der GV 1985, dem neuen Verein dieses Büchlein und alle von uns gekauften Nistkästen als Geschenk zu überlassen.

Passivmitglieder: Die Frage, ob unser Verein auch Passivmitglieder aufnehmen solle, hat immer wieder zu heftigen Diskussionen geführt. Allerdings wäre dazu eine Statutenänderung notwendig, und Anträge in dieser Richtung hatten bisher an den Generalversammlungen keine Chance.

Frondienstarbeiten und Frondienstreglemente: Auch dieses Thema sorgte immer wieder für erhitzte Gemüter: Sollen Neumitglieder während eines Probejahres sowie bis zu einer bestimmten Altersgrenze auch Mitglieder, die den Fischersport nicht selber betreiben, eine gewisse Anzahl Arbeitsstunden leisten? Bis heute fanden aber auch solche Vorschläge keine Zustimmung an einer GV.

Wirtschaft und Wirtepatent: Auch das ist ein Dauerbrenner, der den Vorstand der RGKA immer wieder beschäftigt. Einerseits sind da die Gemeindebehörden, andererseits die eigenen Mitglieder, von denen einige kein Verständnis aufbringen können dafür, dass es Vorschriften und Vertragsbestimmungen gibt, die eingehalten werden müssen. Auch andere Dorfvereine und sogar auswärtige Gesellschaften gelangen an den Vorstand mit der Bitte, das «Pumpihuus» benützen zu dürfen. Es hat sich eben herumgesprochen, dass die Kaiseraugster Fischer ein wunderbares, schön gelegenes Vereinshaus mit gut funktionierender Infrastruktur besitzen.

Fischeinsätze - Kormorane - Renaturierungen: Der Fischereiverein Rheinfelden und Umgebung muss als Pächter der Reviere 1 bis 4 jährlich eine vorgeschriebene Anzahl Fischeinsätze tätigen. Die Gemeinde Kaiseraugst gelangte mit der Bitte an die RGKA, sich daran finanziell zu beteiligen. Die Ortsbürger würden Fr.1 000.- bezahlen, wenn die Fischer sich mit dem gleichen Betrag beteiligten. An der GV 1985 wurde über dieses Geschäft diskutiert und anschliessend für die Jahre 1986, 1987 und 1988 je Fr. 1 000.- bewilligt. Es gab zwar auch Stimmen, die meinten, es sei in Zukunft trotzdem nicht mit höheren Fangerträgen zu rechnen, denn die Kormorane seien zu gefrässig und dagegen unternehme niemand etwas! Erst 1992 wurde an der Frühjahrsversammlung wieder über Fischeinsätze gesprochen und ein Beitrag von Fr. 2 000.- bewilligt.
Das Problem mit den Kormoranen hat schon in den Jahren ab 1980 begonnen. Wie die Zählungen in den Wintermonaten, durchgeführt durch unseren Fischermeister Dr. Ferdinand Kern im Auftrag der Vogelwarte Sempach, ergeben hatten, nahm die Zahl dieser schwarzen, gefrässigen Vögel sehr rasch zu. Es bildeten sich grosse Kolonien, unter anderem auch beim Inseli im alten Rhein. Sogar Brutplätze entstanden hier. Das heisst, die Vögel kehrten nicht mehr an ihre eigentlichen Stammplätze an den Küsten der Nord- und Ostsee zurück. Ob diese Tiere wohl alleine verantwortlich sind für den steten Rückgang der Fangerträge? Anfang der neunziger Jahre tauchte ein neues Schlagwort auf: Renaturierung. Darüber wurden wir sachkundig informiert von unserem Mitglied Grossrat Ernst Frey-Burkard, der uns auch immer wieder über Gewässerschutz, Fischbestände und Fischereigesetze im Kanton Aargau berichtete. Auch zeigte er uns in seinen Ausführungen auf, welch negatives, ja miserables Ansehen die Fischer in breiten Bevölkerungskreisen haben.
An der Frühjahrsversammlung 1994 zeigte unser Mitglied Klaus G. Lippert in einem Referat auf, warum der Lebensraum Bach immer wichtiger wird und warum die Regenbogenforelle nur noch in Berg- und Stauseen ohne Abfluss eingesetzt werden darf. Weiter informierte er darüber, dass im Kanton Basel-Stadt die Fischerkarte erhält, wer die Fischerprüfung bestanden hat, und erläuterte, warum fischgerechte Fischtreppen bei allen Flusskraftwerken eingebaut werden sollten.
Den beiden oben genannten Hobby-Fischern gebührt unser grosser Dank, denn sie versuchten immer wieder, die Diskussion an den GV in Richtung Fischerei zu lenken. In den letzten Jahren war das «Pumpihuus» oft das Hauptthema der General- und der Frühjahrsversammlungen. Und schon mehrmals hatten Mitglieder darauf hingewiesen, dass wir eigentlich Fischer und Fischerinnen seien und über Belange der Fischerei diskutieren sollten! Diesem Anliegen kann sich der Chronist vollumfänglich anschliessen. Hoffen wir auf die Zukunft! Anzeichen für eine Wende sind bereits zu erkennen, so zum Beispiel der Beitritt zum Aargauischen Fischereiverband, der an der GV 1997 beschlossen wurde.

Es war einmal ... So beginnen doch bei uns die bekanntesten Märchen! Könnte unser «Pumpihuus» nicht ein Märchenschloss sein, so schön wie es am Rhein gelegen ist? Mitgliedern anderer Dorfvereine kommt es jedenfalls so vor, und sie fragen sich, wie die Fischer zu so einem schönen, ruhig gelegenen Clubhaus gekommen sind.

Es war wirklich eine Sternstunde des Glücks, als Mitte Januar 1987 der im Dorf als «Pfünder» bekannte Walter Künzli zu mir kam. (Leider ist er am 26. Mai 2001 gestorben.) Er war damals Mitglied der Ortsbürgerkommission, der OBK, und sagte mir: «Wir von der OBK sind in Verhandlung mit der Firma Hoffmann-La Roche, um die Parzelle 306 (Rinau/Musfeld) zu erwerben. Dazu gehört auch dieses Haus am Rhein. Wenn ihr Fischer Interesse daran habt, so schreibt einen Brief an den Präsidenten der OBK, Herrn Alfred Lützelschwab. (Auch dieser verstarb leider viel zu früh am 10. November 1996 im Alter von 53 Jahren.) Dieser Aufforderung mussten wir sofort nachkommen. So wurde am 19. Januar 1987 der folgende Brief an die OBK der Post übergeben:


Unser Clubhaus «Pumpihuus», Sonntag, 14. Juli 1991 6.45 Uhr.




Ehemaliges «Pumpihuus» auf Parzelle 306

Sehr geehrter Herr Präsident

Wie uns bekannt ist, hat im vergangenen Dezember 1986 die Ortsbürgerversammlung den Beschluss gefasst, die Parzelle 306 (Rinau) käuflich zu erwerben. Auf der genannten Parzelle steht unter anderem auch das «Pumpihuus» der ehemaligen Cellulosefabrik Schonlau (heute Attisholz). Wir gelangen mit der Frage an Sie, ob dieses Haus für die Rheingenossenschaft Kaiseraugst, sowie den Mitbenützer Tauchclub Raurica, zur Benützung in Miete abgegeben werden könnte.


Begründung
Die Fischer von Kaiseraugst haben sich 1977 zur Rheingenossenschaft zusammengeschlossen mit dem Zweck, die alten Fischereirechte zu wahren, Kontakte mit Gemeinde und anderen Vereinen zu fördern etc., etc. In dieser kurzen Zeit entwickelte sich unser Verein ansehnlich, zur Zeit 89 Mitglieder, und hat seinen Platz im Vereinsleben von Kaiseraugst gefunden. Was sich viele Vereine wünschen, so auch wir, ist ein eigenes Clublokal. Da jedoch ein solches Unterfangen, wie dies das «Pumpihuus» wäre, unsere finanziellen Möglichkeiten übersteigen würde, haben wir uns mit dem Tauchclub Raurica in Verbindung gesetzt, welcher sich finanziell mitbeteiligen würde. Denn auch diesem Verein fehlt ein eigenes Clublokal. Der Standort des «Pumpihuus» wäre für beide Vereine sehr ideal und gäbe auch die Möglichkeit, das vorhandene Vereinsmaterial geordnet unterzubringen.
Gestatten Sie uns, sehr geehrter Herr Präsident, zum Schluss noch folgendes: die Fischer von Kaiseraugst und der Tauchclub Raurica würden sich sehr freuen, in der Rinau sozusagen etwas Eigenes benützen zu dürfen. Alle Vereinsmitglieder würden es zu schätzen wissen und wären Ihnen dafür sehr dankbar.

Mit grossem Interesse und viel Hoffnung erwarten wir gerne Ihren Bericht, welcher auch Ihre Bedingungen in finanzieller und rechtlicher Hinsicht zum Inhalt haben wird.

Mit freundlichen Grüssen
Rheingenossenschaft Kaiseraugst

Stabhalter Flossmeister
sig. Beat John sig. Peter Thomi

Abschrift an:
Tauchclub Raurica,
Präsident René Hunziker


Ein paar Tage später trafen sich die Vertreter der RGKA und der TRKA (Tauchclub Raurica Kaiseraugst) mit Walter Künzli im Hotel Löwen. Hier erfuhren wir Näheres über das «Pumpihuus», über dessen Inneres und Äusseres sowie über dessen Umgebung. Walter Künzli legte uns dar, dass die OBK von dem zukünftigen Mieter erwarte, dass er folgende Arbeiten ausführe:

  • Zusammen mit dem Förster Andre Schumacher den Urwald rings um das «Pumpihuus» auslichten,
    die Brombeersträucher entfernen, die Zufahrt zum Haus freilegen und den alten
    Zugang von Westen her wieder benützbar machen.

  • Im Inneren des Hauses eine Entrümpelung durchführen und Ordnung schaffen.
    Als Lohn und Anerkennung für die geleistete Arbeit hätten die RGKA und der TRKA für
    die ersten zwei Jahre nach Vertragsabschluss keine Miete zu bezahlen. Weiter stellte Walter
    Künzli in Aussicht, dass das Objekt «Pumpihuus» besichtigt werden könne, sobald der
    Kaufvertrag für die Parzelle 306 zwischen der Firma Hoffmann-La Roche und der Ortsbürgergemeinde
    abgeschlossen sei. Voraussichtlich im Frühjahr 1987 werde die Ortsbürgergemeinde
    der RGKA einen Mietvertrag ausstellen. Es dauerte jedoch noch einige Zeit, bis
    alles geregelt und geschrieben war.


Der RGKA und dem TRKA wurde ein Auszug aus dem Protokoll der Gemeinderatssitzung vom 16. November 1987 zugestellt, welcher wie folgt lautete:

Nach dem Eigentumsübergang von Parzelle 306 in der Rinau hat sich die Ortsbürgerkommission mit dem Gesuch der Rheingenossenschaft Kaiseraugst und des Tauchclub Raurica um Überlassung des alten Pumpenhauses am Rhein als Vereinslokal auseinandergesetzt.
Die OBK empfiehlt, dem Gesuch zu entsprechen und das Pumpenhaus den beiden Vereinen zur Verfügung zu stellen. Als Pachtnehmer gegenüber der OBK hat jedoch nur ein Verein und zwar der grössere, also die Rheingenossenschaft, aufzutreten. Diese hat ihrerseits mit dem Tauchclub Raurica eine Vereinbarung über Mitbenützung zu treffen.
Die Konditionen, wie sie von der OBK formuliert worden sind, bilden Gegenstand des
nachfolgenden Beschlusses:
Beschluss:
1. Mit der Rheingenossenschaft Kaiseraugst wird folgende Vereinbarung im Sinne eines
Mietvertrages abgeschlossen:
  • Mietobjekt sind die Liegenschaften 9a (altes Pumpenhaus) und 9b (Wohnungsaufbau),
    zusammenfassend als «altes Pumpenhaus» bezeichnet, mit Zufahrt und Umgelände
  • Das Mietverhältnis wird auf die Dauer von 3 Jahren abgeschlossen. Die Übernahme
    erfolgt rückwirkend per I. November 1987; die Miete geht somit zu Ende am 31. Oktober
    1990. Wird sechs Monate vor Mietende von keiner Partei der Mietvertrag gekündigt,
    so gilt der Vertrag als auf eine weitere Dauer von einem Jahr erneuert.
  • Der Mietzins beträgt Fr. 1200.— pro Jahr. Die Mieterin verpflichtet sich, diesen Mietzins
    jährlich im voraus jeweils am I. Januar zu bezahlen.
    Die Miete wird erlassen, bis die erforderliche Sanierung des Gebäudes fertigerstellt ist,
    jedoch längstens bis zum 31. Oktober 1990.
  • Mit dem Tauchclub Raurica ist eine Vereinbarung über die Mitbenützung zu treffen.
    Diese bedarf der Genehmigung durch den Gemeinderat.
  • Ausbau und Unterhaltsarbeiten dürfen grundsätzlich nur nach vorheriger Absprache
    mit dem Gemeinderat erfolgen.
  • Der Vorstand der Rheingenossenschaft wird aufgefordert, die Liegenschaft zu besichtigen
    und Vorschläge zur Sanierung von Gebäude, Instandstellung von Umgelände und
    Zufahrt zu machen. Auch ist die definitive Erschliessung des Gebäudes mit Wasser
    und Elektrisch noch abzuklären.
    Als erste Massnahme ist das ganze Gebäude wintersicher zu machen, damit keine
    Frostschäden in Kauf genommen werden müssen. Die Kosten für das zu dieser Sanierung
    notwendige Material werden durch die Ortsbürgergemeinde übernommen.
  • Die Zufahrt mit Motorfahrzeugen darf ausschliesslich nur für den Transport von Baumaterial
    während der Sanierungsphase erfolgen.
  • Das zum Pumpenhaus gehörende Fischergalgenrecht darf nicht verloren gehen.
2. Durch Unterzeichnung des beiliegenden Auszugsdoppels erklärt sice die Rheingenossenschaft
Kaiseraugst mit den Konditionen dieser Vereinbarung einverstanden. Das gegengezeichnete Exemplar ist an die Gemeindekanzlei zu retournieren.
3. Protokollauszüge an:
  • Rheingenossenschaft Kaiseraugst, Herrn Peter Thomi, Bahnhofstrasse 39, Kaiseraugst, im Doppel
  • Tauchclub Raurica, Herrn Rene Hunziker, Präsident, Heidernurweg 29, Kaiseraugst
  • die Mitglieder der OBK
  • Finanzverwaltung
  • zu den Akten
Für getreuen Protokollauszug
Gemeinderat Kaiseraugst
Der Gemeindeammann Der Gemeindeschreiber:
sig. Meinrad Schmid-Tremel sig. i.V. Brigitte Schmid


Bei den Tauchern und den Fischern löste der Bericht des Gemeinderates grosse Freude aus. Jetzt konnte es losgehen, jetzt erhielten wir ein eigenes Clubhaus, darauf waren wir mächtig stolz! Doch damals wie heute gab und gibt es etwelche Neider unter den Mitgliedern anderer Dorfvereine! Aber dessen ungeachtet machten wir uns an die Arbeit. Der erste Termin war schon festgelegt: Am 12. Dezember 1987 um 10 Uhr sollten wir unser Mietobjekt besichtigen. Bei diesem Augenschein waren anwesend: von der Ortsbürgergerneinde der Präsident der OBK Alfred Lützelschwab sowie die Mitglieder Walter Künzli, Hanspeter Meyer und Leo Bolinger, von den Rheingenossen der Flossmeister Peter Thomi sowie Dr. Ferdinand Kern,


Das Altersheim «Rinau» zu Gast bei den Fischern, Sonntag, 19. August 2001.


Nandor Hammermüller, Alois Frei, Jürg Kaufmann und Wolfgang Fluch, von den Tauchern der Präsident Rene Hunziker sowie Edi Bühler.

Bei der Besichtigung kamen verschiedene Fragen zur Sprache: Von wo bis wo reicht der Umschwung? Was, wie viel und wo muss gerodet oder ausgelichtet werden? Was wird von der alten Umzäunung abgerissen? Kann oder muss der alte Fussweg von Westen her geöffnet werden? Was kann im Innern des Gebäudes - im Parterre, im ersten Stock und im Estrich - ausgeräumt und entsorgt werden? Für Renovations- und Sanierungsarbeiten allerdings war allein die OBK zuständig. Diese erwartete aber Vorschläge von uns Fischern und Tauchern.

Nach diesem ersten Augenschein waren wir doch etwas ernüchtert. Wir hatten gesehen, dass das «Märchenschloss» uns in der nächsten Zeit sehr viele Frondienststunden abverlangen würde. Es sich im Liegestuhl bequem machen, ein wenig Fischerlatein anhören und dazu ein Bierlein trinken, vielleicht noch versuchen, ein Fischlein zu fangen: Dies alles lag noch in weiter Ferne. Doch die gute Laune liessen wir uns deswegen nicht verderben, und noch am gleichen Nachmittag machten wir uns voller Zuversicht an die Arbeit. Ein Türschloss wurde montiert und zerbrochene Fensterscheiben mit Plastikfolien abgedeckt; denn schliesslich war Winter.

Am folgenden Montag - es war der 14. Dezember 1987 - konnten wir mit unserem Förster Andre Schumacher das Fällen der Bäume organisieren. Die Aktion sollte zwischen Weihnachten und Neujahr stattfinden. Für den Dienstag hatten wir eine leere Mulde bestellt. Sie wurde auf dem Abstellplatz oben beim Wanderweg aufgestellt und war am Freitag bereits gefüllt. Sofort wurde sie abgeholt und durch zwei neue, leere ersetzt.

Der erste grössere Einsatz von freiwilligen Helfern fand am Samstag, den 19. Dezember 1987 statt. Nun waren verschiedene Arbeiten in Angriff zu nehmen: Im Innern des Gebäudes sollte im Parterre eine Gipsdecke in 3,5 Metern Höhe entfernt werden. Dazu mussten wir ein Rollgerüst organisieren und, wegen der enormen Staubentwicklung, auch Atemschutzmasken! Um das Gebäude herum galt es, das Dickicht von Brombeersträuchern, Lianen etc. abzuholzen und zu verbrennen!

Beim Entfernen der Gipsdecke kamen schon bald angefaulte Holzbalken zum Vorschein. Diese waren auf einen Wasserschaden grossen Ausmasses vom Winter 1986/87 zurückzuführen, dessen Ursache der Boiler in der Küche im ersten Stock gewesen war. Des Weiteren fanden wir überall Schimmelpilz sowie auch sehr viel Holzwurmfrass. Das würde bestimmt eine langwierige und teure Sanierung der Decke und des Bodens im ersten Stock geben!

Im Januar 1988 kam es zu einem weiteren Grosseinsatz, dem später noch mehrere folgten! Und zwischendurch arbeiteten immer wieder einzelne Mitglieder stundenweise, wann sie gerade Zeit hatten. Max Briem fotografierte und filmte einige Szenen dieser Einsätze. So haben die heutigen und auch die zukünftigen Mitglieder die Gelegenheit, die vielen geleisteten Frondienststunden - bis zum 3. Februar 1988 waren es insgesamt 243 - zu bewundern und zu würdigen. Max Briems Videofilm ist höchst eindrücklich! An dieser Stelle sei ihm dafür ganz herzlich gedankt.

Die erwähnten 243 Stunden Fronarbeit setzten sich folgendermassen zusammen:
Besprechungen 10 Std. Vorstand mit OBK
Pläne anfertigen 18 Std. Nandor Hammermüller
Filmen 2 Std. Max Briem (ohne Entwickeln etc.)
Decke entfernen 38 Std. mit Rollgerüst, grosse Staubentwicklung, sehr mühsame Arbeit
Ausmisten 1. Stock 8 Std. stinkende Matratzen; Bettgestelle; verfaulte und verrostete Kücheneinrichtung
Ausmisten Estrich 18 Std. defekte Ziegel; alte Öfen und Ofenrohre; alte Kaminteile
Kompressor 8 Std. im Erdgeschoss zwei Betonklötze abtragen, die als Lager für die Wasserpumpen dienten (daher der Name «Pumpenhaus»)
Taucher 3 Std. Schachtdeckel, Eisenteile aller Art, Stahlseile etc. bergen
Einsatz im «Urwald» 138 Std. Holzen, Holz verbrennen, Mulden füllen mit Asche, Gipsdecke und sonstigem Gerümpel


Ende Januar 1988 erhielt die Firma Gebr. Schaub, Zimmerei in Arisdorf, den Auftrag, im «Pumpihuus» die durchhängende Decke sowie die angefaulten Deckenbalken zu sanieren. Die defekten Fensterscheiben im ersten Stock wurden von Hans Horisberger neu verglast und die Rahmen auch noch neu gestrichen. Am 19. April 1988 konnten die praktisch neuen Fenster wieder montiert werden. Und dann passierte das Unfassbare: Am Morgen des 24. April 1988 waren alle Fensterscheiben im 1. Stock zertrümmert, ebenso die Dachfenster auf der Südseite! Sogar das Ziegeldach wies an zwei Stellen Löcher auf! Die Vandalen hatten bis zu 1 Kilo schwere Steine auf das Dach und in die Fenster geworfen. Leider konnten die Täter von der alarmierten Polizei nicht dingfest gemacht werden. Nun sind schon 14 Jahre seit dieser unrühmlichen Tat verflossen. Vielleicht sieht beim Lesen dieser Zeilen einer der Missetäter das Unrecht seines Handelns ein und entschuldigt sich bei der RGKA für den angerichteten Schaden? Als Zeichen seiner Reue könnte er zum Beispiel ein paar Stunden Frondienst leisten oder etwas in unsere Kasse spenden.

Im Verlaufe des Sommers 1988 zeigte sich immer deutlicher, dass das Auswechseln von zwei oder drei Balken in der Decke nicht genügen würde, um den Boden im ersten Stock zu sanieren. Die Schäden an Holz und Gemäuer waren im ganzen Haus viel gravierender, als man anfangs vermutet hatte. Die Fachleute schätzten die ganzen Sanierungskosten (ohne die bereits ausgeführten Arbeiten) auf Fr. 120 000.-. Über einen Betrag in dieser Grössenordnung mussten natürlich die Ortsbürger orientiert werden, damit sie an der nächsten Versammlung darüber abstimmen konnten.

Doch auch während dieser Zeit der Abklärungen und Orientierungen leisteten die Mitglieder der RGKA weiterhin ihren Frondienst. Bis Mitte Mai 1989 waren es insgesamt 579 Stunden harter Arbeit: Spitzen für den Elektriker und den Sanitär-Installateur, Wegspitzen des nassen Gipses und Verputzes von den Wänden im Parterre bis zu einer Höhe von 2 Metern und Entfernen des alten, unansehnlichen Farbanstrichs im ersten Stock. Aber natürlich wurden neben diesen «Hilfsarbeiter-Stunden» die Umgebungsarbeiten nicht vernachlässigt. Der Platz zum Seglerhaus hin wurde bergseits mit einer Wand aus Eisenbahnschwellen (Eiche/Buche) sowie mit einer mit farbigen Rundsteinen ausgekleideten Betonmauer gesichert.

Die Leserin und der Leser fragen sich jetzt bestimmt, was mit der anfallenden Erde geschah. Doch da muss ich sie enttäuschen. Was wir da abgegraben haben, war keine Erde, sondern buchstäblich «Dreck»: Schlacke, Asche, verbrannter Kalk, Kohlereste, Koks, Schwefelrück-stände, Bauschutt, Eisenteile, Guss- und Eisenröhren, kurz gesagt lauter Abfälle der ehemaligen Cellulosefabrik und der Rheinchemie, «Altlasten», die normalerweise für teures Geld entsorgt werden müssen. Wir aber hinterfüllten mit diesem Material die erstellten Mauern und hofften, es würden bald Efeu, Farnkraut und andere Grünpflanzen wachsen, sodass nach einigen Jahren nichts mehr sichtbar sei. Wasserseits erstellte das Kraftwerk Augst auf der bestehenden, defekten Stützmauer eine mit Steinen gefüllte Drahtkorb-Mauer. Durch diese Arbeiten konnte für die Fischer ein idealer Platz angelegt werden.

Auch der Vorplatz des Clubhauses wurde fachmännisch hergerichtet und wasserseits mit zwei Rabatten abgeschlossen. Der bestehende, acht Meter lange Steg gegen den Rhein hinaus erhielt aus Sicherheitsgründen ein neues Geländer, auch wurden durch Fäulnis beschädigte Holzbretter ersetzt. An der Süd- und der Ostseite des Hauses wurde im Abstand von anderthalb Metern mit Eisenbahnschwellen eine 60 bis 70 Zentimeter hohe Stützmauer erstellt. Bei all den genannten Arbeiten konnte der Vorstand der RGKA immer auf die Berufsleute im Verein zählen, seien es Schlosser, Mechaniker, Schweisser, Maurer, Sanitär-Installateure oder Strassenbauer. Sie verrichteten immer einwandfreie und fachmännische Arbeit.

Im Parterre sollte nun ein robuster Bodenbelag eingebaut werden. Zur Diskussion standen ein Plättliboden, ein Gummiboden (wie in der Säurefabrik üblich) und ein strapazierfähiger Nadelfilz. Da das Gebäude nicht unterkellert ist, ist der Raum immer etwas kühl, deshalb einigte man


Nach getaner Arbeit das gemütliche Beisammensein. Im Oktober 2000 liess sich der «Basler
Seglerclub» von der RGKA bewirten. Von links nach rechts: Gaetano Della Porta, Jean-Pierre Oppliger,
Josef Burkard, Bernhard Waldmeier.


sich auf den Nadelfilz. Dieser habe, laut Aussage des Bodenlegers, eine maximale Lebensdauer von acht Jahren. Tatsächlich wurde er aber erst 1999, also nach zehn Jahren stärkster Beanspruchung, durch einen Plättliboden ersetzt. (Und bei dieser Gelegenheit hat der Plattenleger Martin Frech als Geschenk an die RGKA das Kaiseraugster Wappen im Boden eingelegt!) Neben dem Bodenbelag mussten wir uns nun auch um die Infrastruktur kümmern. Wir brauchten ein WC im Parterre und eine Kücheneinrichtung, ein Buffet mit Kühlschubladen. Wir einigten uns auf eine Küchenkombination mit Einbauboiler, Abwaschtrog, Kochherd mit vier Platten und Einbaukühlschrank. Das Buffet mit Kühlschubladen und integrierter Kühlmaschine war eine Spezialanfertigung und wurde von Feldschlösschen Rheinfelden geliefert.

Ein wichtiges Thema war die Heizung. Fährt man besser mit Elektro-Speicheröfen oder mit reiner Holzfeuerung? Wäre ein Cheminée einem Schweden-Ofen vorzuziehen? Kann das vorhandene Kamin (nur ab 1. Stock) weiter benützt werden? Diese Fragen bewegten die Gemüter, und man musste den Rat von Fachleuten einholen. Dabei zeigte sich bald, dass ein Cheminée zu wenig Wärme abgeben würde und zudem ein ganz neues Kamin erstellt werden müsste. Auch bei den Elektro-Öfen gab es Probleme, denn die momentane Stromversorgung reichte nicht aus. Also blieb nur der Schweden-Ofen mit reiner Holzfeuerung. Dazu musste das Kamin renoviert und bis zum Parterre verlängert werden. Es war klar, dass wir bei dieser Lösung eine ordentliche Menge Holz benötigten, und wir waren deshalb sehr erleichtert, als der Förster uns jeweils Holz zur Verfügung stellte und wir nur noch den Transport, das Kurzsägen und Spalten übernehmen mussten. Der benötigte Trockenlagerplatz an der Ost- und Südseite des Clubhauses konnte schon im Herbst 1990 benutzt werden.

Wie das «Pumpihuus» damals mit Strom versorgt wurde, darüber kann man heute nur staunen! Zum Gebäude führte tatsächlich ein offen neben dem Wanderweg liegendes Freiland-Stromkabel von 190 Metern Länge, und zwar von der ehemaligen Schlosserei Eugen Keller aus (Areal der heutigen Liegenschaft Lindenweg 21). Dort war das Kabel mit Stecker angeschlossen, wobei der Strombezug bei Keller ohne Zähler erfolgte! Die Schlosserei war in Gebäulichkeiten untergebracht, die vor 1900 erstellt worden waren. Im Sommer 1990 wurden die alten Häuser und Scheunen abgerissen, sie mussten dem Altersheim Rinau und neuen Einfamilienhäusern weichen. Provisorisch wurde für das «Pumpihuus» nun ein Stromanschluss im Altersheim installiert, jetzt aber mit eigenem Zähler! Erst mit der fortschreitenden ersten Ausbauetappe «Rinau» konnte 1995 der definitive Stromanschluss (über 15 kW) mitsamt Zähler und Steuerung an der Aussenwand des Clubhauses erstellt werden.

Die Verhandlungen mit der OBK und der Gemeinde über den Mietvertrag und die zu bezahlende Miete konnten im Laufe des Monats Juni 1989 zur beiderseitigen Zufriedenheit abgeschlossen werden. Auch der auf Verlangen des Gemeinderates ausgefertigte Untermietvertrag zwischen den Rheingenossen und dem Tauchclub Raurica wurde genehmigt. Doch dieser wurde am 7. August 1989 durch den Tauchclub per sofort gekündigt, weil es zu Unstimmigkeiten mit dem Gemeinderat gekommen war. Die RGKA war nun die alleinige Benützerin und Mieterin des «Pumpihuus».

Im September und Oktober 1989 wurde mit Volldampf an der Renovation des Clubhauses gearbeitet, sodass der Vorstand der RGKA den 28. Oktober 1989 zum «Tag der offenen Tür» erklären konnte. Besichtigt werden konnte das Haus am Vormittag von 9 bis 12 Uhr und am Nachmittag ab 15 Uhr. Neben dem Gemeinderat und der Ortsbürgerkommission waren auch der Architekt und der Baumeister eingeladen worden sowie die Elektriker, Sanitär-Installateure, Dachdecker, Maler und Lieferanten der Kücheneinrichtung und des Kühlbuffets. Nach dem Apro konnte der Flossmeister 33 geladene Gäste begrüssen. Er gab seiner Freude und Genugtuung über das gute Gelingen der «Sanierung Pumpihuus» Ausdruck, wobei er auch den grossen Einsatz der «Rheingenossen» nicht vergass, die bis zu diesem Zeitpunkt beachtliche 1 040 Stunden Frondienst geleistet hatten. Er erläuterte die grosse Summe von Fr. 172 000.- Renovationskosten, die von den Ortsbürgern bezahlt wurden. Anschliessend konnte Max Briem seinen während der Renovationszeit aufgenommenen Film vorführen. Dies war sehr eindrücklich! Dann aber war es Zeit, den versprochenen Imbiss zu servieren, natürlich mit Tranksame nach Wunsch.

Das eigentliche Dankesfest für die Frondienstler und die Frondienstlerinnen fand am 25. November 1989 statt. 39 Personen nahmen daran teil. Nach einem Apéro um 10 Uhr schaute man sich um 11 Uhr Max Briems Film an, bevor man sich um 12 Uhr zum Essen setzte. Wie lange dieses schöne Einweihungsfest dauerte, ist nirgends aufgeschrieben, sicher ist aber, dass alle sehr zufrieden waren und sich darüber freuten, dass der grosse Wunsch nach einem «eigenen» - wenn auch nur gemieteten - Clubhaus in Erfüllung gegangen war.

Ab sofort wurden nun alle Vereinsanlässe - ausser der Generalversammlung - im «Pumpihuus» durchgeführt. Dadurch wurden allerdings laufend neue Investitionen notwendig. So musste Mobiliar gekauft werden: ein Stammtisch sowie weitere Tische und Stühle. Eine Kaffeemaschine wurde angeschafft, Vitrinen für Gläser etc. Für das Sommerfischen wurden Tischgarnituren für draussen gekauft. Von den Ortsbürgern erhielten wir einen Eichentisch mit Bänken von fast fünf Metern Länge geschenkt. Die Firma Girod spendete uns den ersten Grill. Leider konnte dieser nur kurze Zeit benützt werden, denn schon am 9. September 1990 wurde er von Unbekannten durch übermässiges Feuern zerstört. Auch hier blieb die polizeiliche Strafanzeige erfolglos.

Gerne möchte ich noch einiges über das «Wirtepatent» erzählen. Unser Mietvertrag mit den Ortsbürgern enthält allgemeine und spezielle Bestimmungen über die Benützung des «Pumpihuus» und dessen Umgebung. So wird darin festgehalten, dass die RGKA das Clubhaus für spezielle Anlässe der Ortsbürger und des Gemeinderates zur Verfügung stellen muss. Der Gemeinderat empfiehlt der RGKA auch, nach Möglichkeit anderen Vereinen die vorhandene Infrastruktur zur Benutzung zu überlassen. Doch der Entscheid darüber liegt bei der RGKA. Deren «Wirtepatent» schränkt aber die Benutzungsmöglichkeiten ein, denn es erlaubt dem Verein nur, an Samstagen ab 10 Uhr bis 24 Uhr, an Sonntagen ab 10 Uhr bis 22 Uhr und jeweils am Mittwoch ab 16 Uhr bis 24 Uhr seinen Mitgliedern und deren näheren Angehörigen unter anderem alkoholische Getränke und kleinere Snacks anzubieten. Mit der neuen kantonalen Verordnung vom März 1999 wurde die Bestimmung betreffend Alkoholausschank gelockert, und es dürfen nun auch andere Personen bedient werden. Dafür werden Hygiene und Sauberkeit vermehrt und schärfer kontrolliert. Es dürfen zum Beispiel am Mittwoch keine offenen Lebensmittel im Kühlschrank gelagert werden, auch wenn diese am kommenden Samstag verwendet werden könnten!

Schon in den Anfangszeiten unseres «Wirtens» gab es uneinsichtige Rheingenossen, sodass unser erster Patentgeber Klaus G. Lippen sich veranlasst sah, eine regelrechte Hausordnung zu erlassen. Hier der genaue Wortlaut:

Clubhaus-Reglement 1990

1. Öffnungszeiten
  • Mittwoch 16.00-24.00 / Samstag 10.00-24.00 / Sonntag 10.00-22.00. Ausserhalb dieser
  • Zeiten (Ausnahme Eigenbedarf Frondienstarbeiter) dürfen keine Speisen und Getränke
  • abgegeben werden. Bei schlechtem Wetter ist der Clubwirt nicht verpflichtet, das Clubhaus
  • offen zu halten. Am Mittwoch kann, aber muss nicht gewirtet werden.
2. Wirtschaftspatent
  • Gemäss Wirtschaftspatent dürfen nur Club-Mitglieder und vereinzelt auch deren Familienangehörige
  • bedient werden. Es darf kein öffentlicher Gastbetrieb geführt werden.
3. Verantwortung/Clubwirt
  • Die Clubwirte der Wochenenden tragen sich für die Saison an der GV ein. Der amtierende
  • Clubwirt ist gegenüber dem Patentinhaber für die Einhaltung der wirtschaftspolizeilichen
  • Vorschriften verantwortlich.
4. Ordnung/Sauberkeit
  • Der Clubwirt ist verantwortlich für: Ordnung und Sauberkeit im Lokal, im WC, beim
  • Grill-und Sitzplatz und für die Reinigung des Bodens im Clublokal am Sonntagabend. Er hisst
  • die Clubfahne und versorgt sie wieder am Feierabend. Kehrichtsäcke müssen am Sonntagabend
  • verschlossen zur Beseitigung mitgenommen werden. Garnituren (Tisch + Bank),
  • Grillrost und Zubehörteile müssen am Feierabend sauber im Clublokal versorgt werden.
5. Kasse und Schlüssel
  • Schlüssel und Kasse mit Stock müssen jeweils vor Öffnung des Clubhauses bei Bernhard
  • Waldmeier geholt und bis Montagabend zurückgebracht werden. Tel. 811 33 69.
6. Einnahmen/Abrechnung
  • Alle Einnahmen müssen auf der Wochenendabrechnung aufgeführt werden. Dazu gehören auch
  • Checkkarten, Vereinswimpel etc. Genaue Bestandskontrolle über Checkkarten
  • führen. Die Abrechnung muss am Sonntagabend mit der Kasse abgegeben werden.
7. Checkkarten/Konsumationen
  • Konsumationen müssen auf der Checkkarte sofort entwertet oder bar bezahlt werden.
  • Verlorene Checkkarten werden nicht ersetzt.
8. Speisen/Getränke
  • Hier wird ein Standard-Programm geführt. Die Verkaufspreise sind verbindlich festgelegt
  • und gelten für alle. Zusätzliche Spezial-Angebote eines Clubwirts dürfen nicht zu Selbstkosten
  • verkauft werden. Der Gewinn gehört auch hier dem Verein.
9. Einkauf/Zufahrt
  • Für den Getränke-Einkauf gemäss Stockliste ist Bernhard Waldmeier verantwortlich. Der
  • jeweilige Clubwirt macht am Sonntagabend eine schriftliche Bestandesaufnahme und gibt
  • sie mit der Abrechnung ab. Für Warentransporte darf er mit seinem Auto bis zum Clubhaus
  • fahren. Alle andern Clubmitglieder dürfen weder auf dem Areal noch auf dem
  • Rheinuferweg parkieren.


Der Patentinhaber Der Flossmeister
gez. Klaus G. Lippert gez. Peter Thomi

Kaiseraugst im März 1990

Die heute gültige «Hausordnung» lautet ganz ähnlich. Geändert haben aber die Preise der angebotenen Getränke und Speisen. Hier ein Vergleich der Preise von 1990 und von Ende 2001:

Preisliste 1990 Preisliste 2001
Bier, Flasche 6.0 dl Fr. 3.- Bier, Flasche 5.0 dl Fr. 3.-
Bier, Flasche 2.9 dl Fr. 2.- Bier, Flasche 3.3 dl Fr. 2.-
Alpirsbacher Hefeweizen, 5.0 dl Fr. 3.- Hefeweizen, Flasche 5.0 dl Fr. 3.-
Mineralwasser, 1.0 1 Fr. 3.- Mineralwasser, 1.0 1 Fr. 3.50
Mineralwasser, 3.0 dl Fr. 2.- Mineralwasser, 3.3 dl Fr. 2.-
Cola/Orangina, 3.3 dl Fr. 2.50
Rotwein, 1.0 dl Fr. 2.50
Rotwein, Flasche 2.0 dl Fr. 4.- Rotwein, Flasche 2.0 dl Fr. 5.-
Rotwein, Flasche 5.0 dl Fr. 12.- Rotwein, Flasche 5.0 dl Fr. 12.50
Weisswein: gleich wie Rotwein
Café Crème Fr. 2.- Café Crème Fr. 2.-
Fischerkafi Fr. 3.- Fischerkafi, gut gestampft Fr. 3.50
Portionenfläschli Schnaps Fr. 2.- Portionenfläschli Schnaps Fr. 2.50
Speisen:
Klöpfer mit Brot Fr. 3.- Klöpfer mit Brot Fr. 3.-
Wienerli mit Brot Fr. 3.- Wienerli mit Brot Fr. 3.50
Kalbsbratwurst mit Brot Fr. 4.- Kalbsbratwurst mit Brot Fr. 5.-


Dank dieser vorteilhaften Preisgestaltung hat sich im Verlaufe der Jahre die Anzahl der «Pumpihuus»-Gäste kontinuierlich gesteigert. Wohl auch deshalb bewerben sich alle Jahre wieder Kaiseraugster und Kaiseraugsterinnen um eine Aufnahme in die Rheingenossenschaft. Schön wäre es, wenn sich dabei auch vermehrt Mitglieder der Fischerei zuwenden würden!

Der letzte Teil dieses Kapitels über das «Pumpihuus» soll all unseren Vereinsmitgliedern gewidmet sein, den bereits namentlich genannten und der grossen Anzahl der nicht namentlich aufgeführten, vor allem denjenigen, die immer wieder unser «Beizli» besucht haben. Sie alle haben - sei es durch ihre uneigennützige Arbeit, sei es durch ihre Konsumation - unser Vereinshaus zu dem gemacht, was es heute ist: ein Bijou, ein echtes Schmuckstück!

Da ist zum Beispiel unser «Chef-Wirt» Bernhard, der immer dafür sorgt, dass genügend Tranksame vorhanden ist und dass auf Ordnung und Sauberkeit geachtet wird, sowohl in der Küche als auch im ganzen Lokal und in der Toilette. Auch all die freiwilligen Wirte, die jahraus, jahrein für das leibliche Wohl der Gäste sorgen, wollen wir hier nicht unerwähnt lassen. Und denken wir auch an die jährlichen Frühjahrsputzeten im und um das «Pumpihuus» unter der langjährigen Führung von Uschi und Bernhard Waldmeier und später von deren Nachfolgerin Vreni Burkard.

Auch bei der Neugestaltung des Vorplatzes waren viele Helfer im Einsatz. Mit der Hilfe von Urs Gysin am Nivelliergerät haben sie erreicht, dass auch bei stärksten Regenfällen immer alles Wasser zum Rhein hin abfloss.

Oder denken wir an den Fischergalgen! Schon im ersten Mietvertrag zur Benützung des «Pumpihuus» hatte die Gemeinde gefordert, dass das Recht zum Fischen mit dem Galgenbären nicht verloren gehen dürfe. Für die RGKA hiess das, dass sie einen Fischergalgen aufstellen und betreiben sollte. Ansätze von bestehenden «Galgen», die aus der Zeit der Nutzung des «Pumpihuus» durch die Cellulosefabrik stammten, waren am Rheinufer noch sichtbar. (Der Chronist zweifelt allerdings an dieser Darstellung, ist aber sehr froh über das verbriefte Galgenbärenrecht!) Der neue Galgen wurde gebaut und konnte am alten Ort angeflanscht (angeschraubt) werden. Doch wie war dieser Galgen entstanden? Die rostfreien Rohre inklusive Ausleger hatte Peter Jutzi organisiert. Das Schweissen und die Montage hatten Albert Meyer-Häringer und seine Söhne Marcel und Andreas übernommen, von denen auch die rostfreien Drahtseile zum Verspannen stammten. Die Fundamente für die Abspannungen in der schwierigen Hanglage waren von Alois Frei und Peter Thomi erstellt worden. Und was hatte das alles die RGKA gekostet? Nebst Tranksame mit Brot und Wurst für die Arbeiter hatten lediglich die Netze (4 x 4 m) gekauft werden müssen. Hoffen wir, dass mit diesem Galgen mit der Zeit auch ordentlich Fische gefangen werden.

Auch bei der Überdachung des Vorplatzes, Seite Rhein, sowie des seitlichen Platzes Richtung Dorf waren viele Helfer im Einsatz. Mancher fragt sich vielleicht, ob solche Vordächer überhaupt nötig seien. Doch wenn man an die jährlich stattfindenden Fischessen denkt, dann ist die Antwort wohl klar! Bei schönem Wetter sind solche Anlässe überhaupt kein Problem; aber wohin mit 120 bis 160 Personen bei Regenwetter? Unser Mitglied Martin Schmid-Fehrenbach (Jahrgang 1921), genannt «Rugi», nahm sich im Frühling 1990 dieser Sache an, wobei er von vielen treuen Helfern unterstützt wurde. Er wusste, dass seit zwei oder drei Jahren die ausgediente Festhütte vom «Grümpeli» auf dem Areal der ehemaligen Rheinchemie lagerte. Dort wartete sie auf einem alten Heuwagen, mit einer Plane notdürftig zugedeckt, auf ihre Entsorgung ... oder auf eine Weiterverwendung. Sie hatte ursprünglich dem Fussballclub Wohlen gehört und war dann von den Kaiseraugster «Dolebutzern» gekauft worden. Die zahlreichen Stützen, Balken, Träger, Bretter und Dachlatten mitsamt den angebrachten Beschlägen und Winkeln waren genau das richtige Material für unsere geplanten Überdachungen. Wohlverstanden, das Ganze musste so konstruiert werden, dass der jährliche Auf-und Abbau gewährleistet war. In vielen Stunden harter Arbeit - Messen, Sägen, Bohren und Versetzen der Beschläge - konnten die Überdachungen termingerecht zum Fischessen Mitte August 1990 fertig gestellt werden. Auch für die Fischküche konstruierte Rugi eine passende Überdachung.

An der GV im November 2000 wurde über einen Ersatz der bisherigen Überdachungen durch ein neues, genormtes Zelt aus Alu-Profilträgern diskutiert. Das Kreditbegehren betrug Fr. 22 000.-. Es wurde erklärt, dass das gleiche Zelt, das heisst Elemente davon, auch an der Dorf-Chilbi zum Einsatz gelangen würde. Die Versammlung bewilligte den geforderten Kredit. So machten sich die Mitglieder Jean-Pierre Oppliger und Josef Burkard mit ihren Helfern an die Arbeit, denn das Aufstellen eines solchen Zeltes bedingte einige Vorarbeiten, sowohl am Gebäude als auch auf der Seite zum Ufer hin. Hier wurde eine Mauer erstellt, genau im Lot und in der richtigen Distanz zum Gebäude. Alles war gut durchdacht und wurde fachmännisch ausgeführt. Auch der vorhandene Brunnen - ein Geschenk von Brigitte Frey-Burkard - wurde gegen das Ufer hin versetzt und neu mit Rheinwasser gespiesen. Beim Fischessen im August 2001 konnte man das neue Zelt bewundern.

Auch das Holzen und das Heizen gab einiges zu tun. Während vieler Jahre sorgte Alois Frei dafür, dass stets genügend Holz für den Betrieb des Schweden-Ofens und des Cheminées vorhanden war. Er hatte sich mit dem Förster Andre Schumacher in Verbindung gesetzt, und dieser reservierte ihm jeweils die benötigten Holzmengen im Wald. Mit Motorsäge, Spalthammer und Axt rüstete Alois das Holz dort auf. Dass dabei an Axt und Spalthammer etliche Holzstiele in Brüche gingen, sei hier schmunzelnd vermerkt. An dieser Stelle ist es angebracht, der OBK für die Gratis-Holzlieferungen zu danken.

Wir führten auch richtige Holzer-Samstage durch, meist jährlich, mindestens aber alle zwei Jahre. Acht bis zehn Mitglieder sägten dann jeweils das Holz und verstauten es anschliessend auf dem Trockenlagerplatz beim «Pumpihuus». Mit der Zeit wurde dieser Platz aber zu klein, deshalb reichte der Vorstand der RGKA bei der Gemeinde ein Gesuch ein für die Erstellung eines gedeckten Holzlagerplatzes oberhalb des «Pumpihuus». Im Juni 1997 wurde die Bewilligung erteilt und im Sommer 2001 die Baute durch Alois Frei und Peter Thomi erstellt. Dabei konnten die Balken, Bretter und Latten der früheren Überdachungen verwendet werden.

Beim Heizen mit dem Schweden-Ofen hatten wir in unserem 1991 leider verstorbenen Mitglied alt Kaminfegermeister Hans Horisberger einen sehr guten Lehrmeister. Er ermahnte uns immer, nur gut gelagertes, trockenes Holz zu verbrennen und den Ofen nicht zu überhitzen. Die Versuchung, ihn zünftig einzuheizen, damit es angenehm warm wurde, war gross, denn eigentlich war der Ofen eine Nummer zu klein. Und tatsächlich musste ihn dann im Oktober 1993 der Kaminfeger Bräutigam von Rheinfelden ausser Betrieb setzen. Der nachher installierte grössere Occasionsofen bewährte sich aber gut und ist auch 2002 noch voll in Betrieb. Dies verdanken wir zu einem guten Teil unserem Mitglied Werner Füchter, der das Amt des Heizers viele Jahre lang pflichtbewusst und sorgfältig ausübte. Bei strenger Kälte war er täglich im Einsatz, damit ja keine Frostschäden in der Küche und in den Toiletten entstehen konnten. Und was passieren kann, wenn man den Ofen überhitzt, das war unterdessen allen klar geworden.

Noch vieles verdanken wir dem unermüdlichen Einsatz unserer Mitglieder: Die Stützmauer beim Fischerplatz, die am Schluss mit runden, farbigen Bollensteinen verkleidet wurde, das grosszügig gestaltete Chemine mit Marmorplatten, rostfreiem Grill und formschönem Kupferdach, die Erweiterung des seitlichen Vorplatzes mit einer Mauer aus grossen, roten Sandsteinblöcken, das Sauberhalten der Zufahrt und der Treppe zum «Pumpihuus» im Herbst und Winter und die schönen Blumenrabatten, die immer wieder erneuert, gepflegt und begossen werden.

Allen Vereinsmitgliedern gebührt grosser Dank für das, was sie in den letzten 25 Jahren geleistet haben. Nur dank ihrem Einsatz ist unser Verein zu seinem «Märchenschloss» gekommen.

Schon im Frühling 1978 diskutierten der Vorstand und verschiedene Mitglieder über die Durchführung eines Wettfischens. Es sollten dabei Preise und, als besonderer Anreiz, auch Zinnkannen als Wanderpreise abgegeben werden. Auch beabsichtigte man, eine Festwirtschaft einzurichten und zu betreiben, in der Fischfilets serviert werden sollten. Mit einem solchen Anlass wollte man einerseits den noch jungen Verein bei der Bevölkerung bekannt machen, andererseits die Kameradschaft unter den Mitgliedern pflegen und festigen. Und natürlich hoffte man auch auf einen finanziellen Zustupf für die Vereinskasse.

Die Idee stiess auf grosse Zustimmung, so machte sich der Vorstand unverzüglich an die Arbeit. Ein «Reglement für das Wettfischen» wurde erstellt und der 30. September 1978 als Datum festgelegt. Dann mussten Preise eingekauft werden, denn es sollte jeder Teilnehmer einen erhalten. 13 Ehrengaben wurden gestiftet:

  • 1 Fischerrute vom Fischereigeschäft Nebiker in Augst, Wert Fr. 75.-
  • 1 Zapfenrute von unserem Mitglied Dr. Ferdinand Kern, Wert Fr. 42.-
  • 1 Aschenbecher von Hugo Dill, Wert Fr. 30.-
  • 1 Maria-Theresia-Taler von der Hypobank Kaiseraugst, Wert Fr. 25.-
  • 1 Tranchier-Garnitur von Bernhard Waldmeier, Wert Fr. 25.-
  • 1 Wappenscheibe der RGKA, neu entworfen und angefertigt von Peter Thomi jun., Wert




Durch Ernst Frey in Alaska selbst gefangener Lachs wird zu gluschtigen «Lachsbrötchen» zubereitet.
Anschliessend verkauft «Biit» seine Delikatesse zugunsten der RGKA. Sommerfischen, 14. August
1999. Links Karl Kaczmarczyk, rechts Ernst Frey-Burkard (Biit).


  • Fr. 25.- (weitere Exemplare in Alu und in Farbe konnten gekauft werden)
  • 2 Gutscheine für Messer von Hugo Dill, Wert je Fr. 20.-
  • 4 Preise in Form von Dünger für den Gartenfreund von Marcel Meyer, Wert Fr. 12.-, 10.-, 8.-, 8.-
  • 1 Karton Gläser mit dem Kaiseraugster Wappen von der Gemeinde, Wert Fr. 8.-
  • Auch die ersten drei Zinnkannen wurden gestiftet:
  • die Löwen-Kanne von Hanspeter Schmid, Hotel Löwen (für das grösste Gesamtgewicht)
  • die Frey-Kanne von Ernst Frey AG, Strassenbau (für den schwersten Fisch)
  • die Bäcker-Kanne von Armin Lüscher, Bäckerei Kaiseraugst (für den längsten Fisch)

Nun wurden Einladungen mit Anmeldetalons versandt. Diesen können wir entnehmen, dass im beheizten Zelt bei der Fähre ab 12.30 Uhr Felchenfilets serviert wurden und dass ab 17.30 Uhr ein Nachtessen für hungrige Gäste bereit war, für das die «Dolenbutzer»-Küchenmannschaft unter ihrem Chef Paul Meyer gesorgt hatte.

An diesem ersten Wettfischen beteiligten sich 37 Fischer, die 2,598 kg Fisch an Land zogen. Die Löwen-Kanne ging für ein Jahr an Bernhard Waldmeier, die Frey-Kanne an Kari Künzli, Rhyweibels, und die Bäcker-Kanne an Rolf Trachsel.

Das zweite Wettfischen fand am 25. August 1979 statt. Wiederum wirtete Paul Meyer, diesmal im Bürgerkeller. Neu durften am Nachmittag auch Jugendliche von 13 bis 16 Jahren um die Wette fischen. Absenden war um 18 Uhr. 28 Erwachsene und 12 Jugendliche nahmen teil. Gefangen wurden am Morgen 134 Fische (14,305 kg).
Die Löwen-Kanne ging an Werner Heuberger, die Frey-Kanne an Andreas Frei und die Bäcker-Kanne an Daniel Lützelschwab.

11. August 1980: Der Anlass fand wieder im Cardinal-Zelt auf dem Fähriplatz statt. Es beteiligten sich 21 Erwachsene und 9 Jugendliche. Die Preise waren je zur Hälfte bei Nebiker in Augst und bei Jenzer+Plattner in Basel gekauft worden. Auch hatten wir Gaben im Wert von Fr. 240.- erhalten.
Die Löwen-Kanne ging an Werner Heuberger, die Frey-Kanne an Hanspeter Schmid und die Bäcker-Kanne an Ernst Frey jun.

15. August 1981: Im Cardinal-Zelt auf dem Fähriplatz; 37 Erwachsene und 7 Jugendliche erbeuteten total 318 Fische (23,940 kg).
Es waren Preise für total Fr. 620.- eingekauft worden. Die Spenden und Gaben hatten einen Wert von Fr. 740.-. Erstmals konnte ein Reingewinn von Fr. 1151.80 erwirtschaftet werden. Neu wurden Plakate gedruckt, die zum Fischessen einluden. Diese wurden im Dorf, in der Liebrüti, in Augst und Rheinfelden angeschlagen. Damit und mit der Publikation im Bezirksanzeiger wollte man erreichen, dass sich vermehrt Gäste zum Fischessen einfinden würden.
Die Löwen-Kanne ging zum dritten Mal an Werner Heuberger, der sie nun behalten durfte. Die Frey-Kanne ging an Kurt Strickler und die Bäcker-Kanne an Toni Hofer.

21. August 1982: Im Cardinal-Zelt besammelten sich 40 Erwachsene und 9 Jugendliche. An Startgeldern (Mitglieder Fr 20.-, Nichtmitglieder Fr. 23.-, Jugendliche Fr. 7.-) wurden total Fr. 919.- eingenommen. Spenden und Gaben im Wert von Fr. 510.-. Preise wurden für Fr. 871.80 eingekauft.
Bis anhin konnten Materialien wie Bälkli, Dachlatten, Nägel und Abdeckplastik zur Erweiterung des Cardinal-Zeltes gratis bei der Baufirma Helfenstein+Natterer AG bezogen werden. Nach der Übernahme dieser Firma durch die Ernst Frey AG 1982 mussten solche Bedarfsartikel ordnungshalber schriftlich bestellt werden, doch die Lieferungen erfolgten immer noch gratis!
Neu wurde das Servierpersonal nicht mehr mit 12 % Trinkgeld entschädigt. Stattdessen wurden später alle Helfer und Helferinnen eingeladen, sich um 19 Uhr am Salmen-Weiher beim Clublokal der Fischerzunft der Stadt Rheinfelden einzufinden. Jeder der «geladenen Gäste» sollte einen grossen Teller, Messer, Gabel und Papierservietten mitbringen! Dies war natürlich ein Gag von Edi Bühler.
Die neue Thommen-Kanne ging an Toni Hofer, die Frey-Kanne an Bernhard Waldmeier und die Bäcker-Kanne an Werner Heuberger.

3. September 1983: Immer noch am Fähriplatz. Anmeldung schriftlich. Gutes Fangergebnis bei stürmischem Westwind und trübem, stark fliessendem Wasser. Für Überraschung sorgten die vier gefangenen Trüschen. 39 Erwachsene und 10 Jugendliche überlisteten total 148 Fische (11,931 kg).
Die Thommen-Kanne ging an Ueli Worch, die Frey-Kanne an Walter Künzli und die Bäcker-Kanne an Hanspeter Schmid.

18. August 1984: Neu wieder im Bürgerkeller (Vorplatz). Den ganzen Tag durch bis zum Sonnenuntergang warmes und schönes Wetter. 32 Erwachsene und 12 Jugendliche im Alter von 11 bis 16 Jahren fingen total 180 Fische (20,650 kg), darunter wiederum eine Trüsche sowie zwei sehr grosse Brachsmen. Einsatz Fr. 25.- resp. Fr. 35.- und Fr. 7.-, inbegriffen eine Portion Felchen/Zvieri.
Die benötigten 10 Tischgarnituren wie auch zusätzliches Material wurde von der Firma Ernst Frey AG gratis zur Verfügung gestellt. Die Festwirtschaft führte Lily Waldmeier mit ihren Helferinnen, Getränkelieferant war Fritz Häring.
Die Thommen-Kanne ging an Edi Bühler, die Frey-Kanne an Jörg Kaufmann und die Bäcker-Kanne an Heinz Weisskopf

17. August 1985 im Bürgerkeller: 51 Fischer (43 Erwachsene und 8 Jugendliche) nahmen teil. Gefangen wurden 234 Fische (24,860 kg).
Für die Mithilfe beim Auf- und Abbau der Festwirtschaft sowie deren Betrieb war ein Anmeldetalon mit Zeiteinteilung von Freitagabend bis Sonntagmorgen abgegeben worden! Neu leitete Uschi Waldmeier die Festwirtschaft. In der Fischküche, wie bisher unter Chef Bernhard Waldmeier, wurden 70 kg Felchenfilets und 15 kg Eigenfang gebacken. Dank dem strahlenden Wetter blieben Gäste und Fischer bis weit in die Nacht hinein auf dem Vorplatz des Bürgerkellers. In weiser Voraussicht hatte die RGKA die Altersheim-Insassen vorher verständigt und ihnen eine Portion Felchenfilets offeriert.
Die Thommen-Kanne ging an Toni Hofer, die Frey-Kanne an Roland Widmer und die Bäcker-Kanne an Ernst Frey.

16. August 1986 im Bürgerkeller: Erstmals wurde nach dem erneuerten Fischereirecht der Einwohner von Kaiseraugst gefischt, d.h., auch Kinder (ohne Altersbeschränkung) konnten am Nachmittags-Wettfischen teilnehmen. Neu war auch, dass die Fischer beim Ausüben ihres Hobbys von Vorstandsmitgliedern kontrolliert wurden! Bei schönstem Wetter fischten 34 Fischer, 1 Fischerin und 13 Kinder. Letztere brachten 11 Fische (1,960 kg) auf die Waage, obschon der Motorbootverkehr am Nachmittag enorm war.
Im Vorfeld des Anlasses hatte das Unglück von Tschernobyl den Vorstand beschäftigt. Bisher hatten wir die benötigten frischen Felchen immer bei einem Berufsfischer aus Ermatingen am Bodensee gekauft. Nach den Pressemitteilungen musste man nun davon ausgehen, dass auch der Bodensee mit Cäsium verseucht war. Deshalb fragten wir am 21. Juli 1986 die kantonalen Laboratorien der Kantone Thurgau und St. Gallen schriftlich an, ob wir unseren Gästen am Fischessen ohne Bedenken Felchen aus dem Bodensee servieren dürften. Doch man konnte uns beruhigen. Die gemessenen Cäsium-Werte bei den Bodenseefelchen lagen mit 0,5 nCi/kg Cs134 und 9,1 nCi/kg Cs137 weit unter den EG-Normen vom 30. Mai 1986, es bestand also keinerlei Gefahr.
Als Dank für die geleistete Arbeit beim Auf- und Abbau, in der Festwirtschaft und in der Küche wurden die 20 Helferinnen und Helfer zu einem Nachtessen ins Restaurant Sonne eingeladen. Daran teilgenommen haben 18 Personen.
Der ganze Anlass war ein grosser Erfolg und brachte einen Reingewinn von Fr. 3 100.-. Damit sich die Leserinnen und Leser eine Vorstellung machen können, hier ein paar Zahlen: Zu den 231 Portionen Fisch - 199 Portionen Felchen und 32 Portionen Eigenfang - wurden 362 Liter Getränke konsumiert, nämlich 207 Liter Bier, 73 Liter Fendant, 5 Liter Beaujolais, 42,3 Liter Coca Cola, 12,6 Liter Sinalco und 22,2 Liter Meltinger.
Die Thommen-Kanne ging an Alois Frei, die Frey-Kanne an Werner Waltert und die Bäcker-Kanne an Karl Künzli. Die neue, von Kari Künzli gestiftete Rhyweibel-Kanne erhielt Werner Heuberger (für die grösste Anzahl gefangener Fische).

15. August 1987, Bürgerkeller: Bei gutem Wasser und prächtigem Wetter beteiligten sich am Morgen 38 Fischer, am Nachmittag 13 Kinder. Es wurden 65 Fische (14,915 kg) gefangen. Einnahmen durch Startgelder Fr. 1010.-, Ausgaben für Preise Fr. 1800.- (Nebiker 700.-, Soland 500.-, Dill H. 300.-, Amsler 300.-).
Zum zehnjährigen Bestehen der Rheingenossenschaft hatte Nandor Hammermüller eine grosse Tafel mit unseren Wappenscheiben angefertigt, die am Balkon der Alterswohnungen befestigt und von Aktiven und Besuchern bewundert wurde.
Die Thommen-Kanne ging an Martin Schötzau, die Frey-Kanne an Martin Obrist, die Bäcker-Kanne an Peter Böni und die Rhyweibel-Kanne an Köbi Voegeli.

19. August 1989, Bürgerkeller: Im Bericht des Flossmeisters steht: «Dieses Wettfischen wird wohl die grösste Teilnehmerzahl (auch für die weitere Zukunft) aufweisen, nämlich 42 Fischer (davon eine Fischerin) am Morgen und am Nachmittag 21 Jugendliche. Das Wetter war gut und warm. Total wurden 126 Fische (26,285 kg) auf die Waage gebracht. Dazu kamen weitere 18 Fische (1,408 kg) vom Nachmittag.»
Die Festwirtschaft hatte Hochbetrieb. Alle 70 kg Felchen, neu aus dem Vierwaldstättersee, und 10 kg Eigenfang wurden gebacken und serviert. Das Sitzplatzangebot im Freien vor dem Bürgerkeller war mit 10 Tischgarnituren verstärkt worden, welche die RGKA neu gekauft hatte (Stückpreis Fr. 269.-).
Die Thommen-Kanne ging an Karl Künzli, die Frey-Kanne an Jörg Kaufmann, die Bäcker-Kanne an Alois Frei, die Rhyweibel-Kanne an Werner Heuberger und die Edelfisch-Kanne an Bernhard Waldmeier.

18. August 1990: Erstmals konnte das Wettfischen und Fischessen im «Pumpihuus», unserem neuen Vereinslokal, durchgeführt werden. Bei wolkenlosem Himmel fanden sich am Morgen früh 40 Teilnehmende ein, darunter auch 2 Fischerinnen. Am Nachmittag kam es zu einem wahren Ansturm von Jugendlichen! 27 Mädchen und Buben wollten dabei sein, denn für alle winkten schöne Preise. An diesem sonnigen Tag wurden total 119 Fische (22,050 kg) gefangen. Am Nachmittag hatte sich sogar ein Flusskrebs an einer Angel festgeklammert. Das liess darauf schliessen, dass das Rheinwasser doch wieder sauberer geworden war. Der Krebs wurde dann wieder ins Wasser zurückversetzt.
Für die Festwirtschaft standen nun zwei Friteusen sowie 25 Tischgarnituren zur Verfügung. Unter der Führung von Uschi und Bernhard Waldmeier gab das Team sein Bestes. Es hatte eine grosse Arbeit zu bewältigen, denn der Ansturm der Gäste war enorm. Doch durch die vielen Komplimente über die ausgezeichneten Felchenfilets und die günstigen Preise der qualitativ guten Weine vergassen die Helferinnen und Helfer ihre Müdigkeit bald. Der Anlass brachte einen Umsatz von Fr. 10 400.- und einen Reingewinn von Fr. 6 800.- . Solche Resultate kommen nicht von ungefähr, dahinter steckt viel seriöse Arbeit, eine freundliche und rasche Bedienung der Gäste. Und zufriedene Gäste, die sich auf das nächste Fischessen freuen, machen Mundpropaganda!
Die Thommen-Kanne ging an Ernst Frey und die Frey-Kanne an Hanspeter Schmid. Karl Künzli, der die Bäcker-Kanne zum dritten Mal erhielt, durfte diese nun behalten.
Auch die Rhyweibel-Kanne ging nun endgültig an Werner Heuberger. Die Edelfisch-Kanne ging an Rolf Dill.

17. August 1991: Von nun an heisst dieser Anlass «Plauschfischen». 35 Erwachsene und 10 Jugendliche nahmen teil und fingen gesamthaft 22,410 kg Fische.
Bei schönem Wetter spielten 18 Mann der Blaskapelle «Rhybuebe» aus Stein der grossen Gästeschar viele schöne Musikstücke. Das Publikum bedankte sich mit grossem Applaus für die Darbietungen.
Die Thommen-Kanne ging an Werner Heuberger, die Frey-Kanne an Werner Baumann, die Rhyweibel-Kanne an Markus Frei, die Fischer-Kanne an Karl Kaczmarczyk und die Edelfisch-Kanne an Urs Gasser.

15. August 1992: Frühmorgens um 06.00 Uhr machten sich 29 Fischer startklar, jeder in der Hoffnung, einmal im richtigen Augenblick den grössten oder den schwersten oder gar den längsten Fisch zu fangen. Insgesamt wurden 110 Fische (12,520 kg) erbeutet.
Die Thommen-Kanne ging an Alois Frei, die Rhyweibel-Kanne an Jörg Kaufmann, die Frey-Kanne an Roger Gysin, die Fischer-Kanne an Karl Kaczmarczyk und die Edelfisch-Kanne an Martin Schmid.

14. August 1993: Am Plauschfischen beteiligten sich 34 Fischer. Die ersten kamen schon um 05.00 Uhr, um sich bei herrlich duftendem Kaffee und feinen Gipfeli auf den Start um 06.00 Uhr vorzubereiten. Total wurden 119 Fische (13,970 kg) gefangen.
Die Thommen-Kanne ging an Werner Heuberger, die Rhyweibel-Kanne an Ernst Frey, die Frey-Kanne an Alois Frei, die Fischer-Kanne an Karl Kaczmarczyk und die Edelfisch-Kanne an Urs Gysin.

13. August 1994: Von den 29 ausgerückten Fischern kehrten 21 erfolgreich zurück. Insgesamt wurden 82 Fische (37,015 kg) gefangen. Der von Ernst Frey gefangene schwerste und längste Fisch brachte unglaubliche 2,300 kg auf die Waage und hatte eine Grösse von 57,5 cm! Am Nachmittag fischten 20 Jugendliche, erfolgreich waren neun mit total 2,375 kg. Das schöne Wetter und die wie immer vorzüglich fritierten Felchenfilets sowie die feinen, mit viel Liebe zubereiteten Lachsbrötchen mit original Alaska-Lachs von unserem Ernst Frey erfreuten die wie immer grosse Gästeschar. Für die musikalische Unterhaltung sorgten die bestens bekannten «Rhybuebe».
Die Thommen-Kanne ging an Ernst Frey, die Rhyweibel-Kanne an Karl Kaczmarczyk, die Frey-Kanne an Marcel Meyer (Gstaltenrain), die Fischer-Kanne an Werner Heuberger und die Edelfisch-Kanne an Martin Schmid.

19. August 1995: Bereits «in aller Herrgottsfrühe», so Flossmeister Peter Bernardi, wurden die anrückenden Fischer im «Pumpihuus» bewirtet. 42 Fischer wollten es wissen, aber nur 19 hatten Erfolg. Zusammen fingen sie 43 Fische (26,300 kg). Von den 23 Jugendlichen hatten 8 Glück. Jeder von ihnen musste sich aber mit einem Fisch zufrieden geben (1,750 kg).
Dank dem schönen Wetter herrschte in der Küche und hinter dem Buffet Hochbetrieb. Es wurden 318 Portionen Felchenfilets und 22 Portionen Eigenfang verkauft. Für die Lachsbrötchen, die Biit (Ernst Frey) in eigener Regie zugunsten der RGKA zubereitete, wurden 10 grosse Toastbrote aufgeschnitten.
Die Thommen-Kanne ging an Ernst Frey, die Rhyweibel-Kanne an Simon Burkard, die Frey-Kanne an Werner Heuberger und die Fischer-Kanne an Karl Kaczmarczyk.

17. August 1996: Diesmal konnten sich nur gerade 26 Fischer entschliessen, am Plauschfischen teilzunehmen. Der Fangertrag war mit nur 17 Fischen (6,005 kg) bescheiden. Immerhin machten 22 Jugendliche mit, die 712 g vorweisen konnten.
Über das anschliessende Fischessen mit Musik ab Bändli gibt es nichts Besonderes zu berichten. Eine Woche nach dem Plauschfischen, am 25. August 1996, wurden erstmals die Insassen des Altersheims zu einem Fischessen eingeladen. Es herrschte grosse Freude, und die Rheingenossen durften viele Worte des Dankes in Empfang nehmen. Sogar in der Presse wurde diese Einladung als noble Geste gewürdigt.
Ernst Frey, der 1995 die Thommen-Kanne behalten durfte, hat dafür eine neue gestiftet, «d'Channe vom Biit». Diese ging an Markus Frei, die Rhyweibel-Kanne an Magdalena Andacher, die Frey-Kanne an Leo Füchter und die Fischer-Kanne an Rosmarie Schwarb. (Es ist sehr erfreulich, dass es auch unseren Fischerinnen gelingt, Wanderpreise zu holen!)

16. August 1997: Nach den mageren Fangerträgen der letzten Jahre war die Motivation, am Plauschfischen mitzumachen, nicht besonders gross. Gleichwohl fanden sich am Morgen 24 Fischer ein. Es hatten jedoch nur 6 Erfolg. Auch am Nachmittag war der Andrang nicht gross, nur 9 Jugendliche wollten fischen.
Am 24. August wurden die Altersheimbewohner wieder zum Fischessen ins «Pumpihuus» eingeladen. Das Menu bestand aus Felchenfilets im Bierteig, Salzkartoffeln, Salat und einem Dessert. Dazu gabs «e guete Wysse». Wiederum ernteten die Rheingenossen Lob und viele Worte des Dankes. Obwohl diese Einladung mit viel Arbeit verbunden ist, möchten alle Helferinnen und Helfer sie nicht missen, denn ihr Lohn sind die strahlenden, dankbaren und zufriedenen Gesichter der Altersheimbewohner. Wird wohl diese schöne, bald zur Tradition gewordene Einladung zum Fischessen im «Pumpihuus» in den nächsten Jahren weitergeführt? D'Channe vom Biit ging an Ernst Frey selber, die Frey-Kanne an Bernhard Waldmeier, die Rhyweibel-Kanne an Udric Bouvier und die Fischer-Kanne an Peter Thomi.

Das Sommerfischen fand auch in den Jahren 1998 bis 2001 statt, doch darüber kann der Chronist nichts Genaueres berichten, die vorhandenen Unterlagen sind zu dürftig.

Zum Schluss dieses Kapitels möchte ich meiner Hoffnung Ausdruck geben, dass sich immer wieder Rheingenossinnen und Rheingenossen finden werden, die sich in selbstloser Art und Weise zur Verfügung stellen, wenn es gilt, solche Grossanlässe wie das Plauschfischen und das Fischessen durchzuführen.

Um etwas Abwechslung ins Vereinsleben zu bringen, wurde neben dem Wettfischen im August das Winterfischen eingeführt. Gerade dieser Anlass zeigt die Entwicklung unseres Vereins sehr deutlich: War am Anfang das Verpflegungsangebot noch sehr bescheiden, konnten mit den Jahren ganz markante Verbesserungen erreicht werden. Doch die Teilnehmerzahl blieb ziemlich konstant, es kamen immer etwa um die zwanzig Fischer, obwohl unsere Mitgliederzahl stetig anstieg.

In der ersten Einladung zum Winterfischen lesen wir:

Am Samstag, den 3. März 1979 findet unser erstes Winterfischen statt. Wir hoffen auf eine grosse Beteiligung. Dem erfolgreichsten Fischer wird die «Liebrütikanne» als Wanderpreis abgegeben. Auf eine Verlosung der Fischerplätze wird verzichtet.

Im Reglement wird festgehalten:

Einsatz für Mitglieder Fr. 4.-, für Nichtmitglieder Fr. 5.-. Kartenausgabe an der Fähre (Zoll-häuschen) ab 06.30 Uhr. Hier steht auch eine Kaffee-Bar, um heisse Getränke zu konsumieren. Fischen von 07 bis 11 Uhr. Hier Fischabgabe bis 12 Uhr. Absenden im Hotel Löwen um 12.15 Uhr.

  1. Winterfischen, 3. März 1979: 13 Fischer
  2. Winterfischen, 1. März 1980: 12 Fischer, 1. Rang: Ferdinand Kern, er erhält die Liebrütikanne. Vollmond, -4°, windstill.
  3. Winterfischen, 21. Februar 1981: 11 Fischer, 1. Rang: Werner Heuberger mit 3 Alet. Absenden Rest. Sonne
  4. Winterfischen, 6. März 1982: 20 Fischer, keine Fische. Verpflegung im beheizten Cardinal-Zelt.
  5. Winterfischen, 8. Januar 1983: 20 Fischer, 1. Rang: Rolf Linder mit 5 Fischen und 510 g. Es wurden zwei Zelte aufgestellt. Strom vom Bürgerkeller, Wasser vom Fährihäuschen. 12 Tische, 2 Buffets, 2 Kühlschränke, 1 Trog. Küche offen von 06.30 bis 05 Uhr!
  6. Winterfischen, 7. Januar 1984: 23 Fischer, 1. Rang: Edi Bühler. 7 Fischer hatten Glück bei -2°. Beute: 32 Fische, 2990 g
  7. Winterfischen, 12. Januar 1985: 13 Fischer, bei -14° keine Fische! Erstmals im Bürgerkeller!
  8. Winterfischen,18. Januar 1986: 10 Fischer, 1. Rang: Kurt Strickler. Erstmals konnte mit der neuen Gemeinde-Fischerkarte gefischt werden!
  9. Winterfischen, 31. Januar 1987: 16 Fischer, bei -9° keine Fische. Neu: Cup-Pokal, von Ferdinand Kern gestiftet. Ebenfalls neu: dank Fernseher Weltabfahrt in Crans-Montana.
  10. Winterfischen, 27. Februar 1988: 23 Fischer, 1. Rang: Werner Heuberger, 1 Alet, 1100 g. Ferdinand Kern 1 Barbe, restliche 21 Fischer ohne Beute.
  11. Winterfischen, 7. Januar 1989: 21 Fischer, 1. Rang: Werner Heuberger, 3 Fische, 1855 g. Ferdinand Kern 1 Alet. Der Sieger kann den Wanderpreis behalten!
  12. Winterfischen, 30. Dezember 1989: 25 Fischer, bei -5° keine Fische. Erstmals im «Pumpihuus». Mehr als 70 Personen wollten Mittagessen. Bedienung zusätzlich im 1. Stock!
  13. Winterfischen, 8. Dezember 1990: 19 Fischer.
  14. Winterfischen, 18. Januar 1992: 22 Fischer.
  15. Winterfischen, 23. Januar 1993: 20 Fischer.
  16. Winterfischen, 22. Januar 1994: 14 Fischer.
  17. Winterfischen, 21. Januar 1995: 17 Fischer, 1. Rang: Nandor Hammermüller, 1 Alet, 1100 g.
  18. Winterfischen, 20. Januar 1996: 23 Fischer, 1. Rang: Urs Gysin. Alle fischten im Karpfenweiher von Ernst Frey im Elsass! Rangverlesen im «Pumpihuus» gegen 14 Uhr. Danke, Ernst!
  19. Winterfischen, 18. Januar 1997: 14 Fischer.
  20. Winterfischen, 23. Januar 1999: 26 Fischer.
Noch kurz ein paar Worte über die Verpflegung der hungrigen und durchfrorenen Fischer: In der Regel war es bei diesen Winterfischen kalt bis sehr kalt, die Teilnehmer waren deshalb sehr froh, wenn der «Wirt» etwas Heisses auf den Tisch brachte. Von Anfang an bis 1992 tischte die Familie Alois Frei den Fischern und Gästen eine währschafte «Suppe mit Gnagi» auf, und bis 1989 wurden die «Gnagi» in der eigenen Wohnung - in der Tränkgasse auf dem Holzherd, im Spiegelgrund auf dem Elektroherd - gar gekocht. Es ist hier angebracht, der Familie Frei und ihren Helfern vielmals zu danken. Ab 1993 wurde den Fischern und Freunden des «Pumpihuus» Suppe mit «Spatz» serviert.

Für uns Fischer ist, wie wir schon im Kapitel «Fischereirechte» gesehen haben, die Kaiserin Maria Theresia von Österreich und Ungarn eine sehr wichtige Person. Zu ihrem Andenken haben wir 1983 erstmals ein «Maria-Theresia-Fischen» durchgeführt. Die Einladung dazu lautete wie folgt:

Rheingenossenschaft Kaiseraugst: Wir treffen uns am Regattasteg, Freitag, den 6. Mai 1983 ab 18.30 Uhr
- wir fischen vom Steingrübli bis zum Gemeindesteg
- wir begeben uns zu Hanspeter im Löwen, sobald es dunkel wird
- wir gedenken der Kaiserin, welche uns die Fischereirechte gab
- wir pflegen Kameradschaft und Fischerlatein


Folgende Fischer machten mit: Ferdinand Kern (1 Rotteli), Heinz Weber (1 Aal), Thomas Weber (1 Aal), Andreas Frei, Wolfgang Fluch, Edi Bühler, Rene Hunziker und Peter Thomi.

Das zweite Maria-Theresia-Fischen fand am 11. Mai 1985 von 7 bis 11 Uhr statt. Es fischten 8 Mitglieder. Der Sieger Alois Frei (1 Trüsche, 700 g) erhielt zu seiner grossen Überraschung einen silbernen «Maria-Theresia-Taler», eine Nachprägung, wie uns der Stifter Hermann Walder erklärte. Das Original mit Prägedatum 1780 schenke er der RGKA. Hans Schmid vom Löwen und Werner Heuberger haben es fachmännisch hinter Glas gelegt. Des Weiteren erhielt der Sieger einen Zinnbecher mit eingraviertem Vereinswappen sowie dem Text «Maria-Theresia-Fischen» und der entsprechenden Jahreszahl. Reinhard Kaufmann, der Stifter des Bechers, erklärte, dass auch weiterhin alle Jahre ein solcher Preis zu gewinnen sei. Die Anwesenden sparten nicht mit Applaus und Dankesworten.

Doch wie sieht der Maria-Theresia-Taler aus?
Auf der Vorderseite (Avers) befindet sich das Brustbild und der Name M • THERESIA • D • G R • IMP • HU • BO • REG dies ist zu lesen als «Deo Gratiae Regina Imperator Hungariae Bohemiae Regina», übersetzt «von Gottes Gnaden Königin und Kaiserin von Ungarn, Königin von Böhmen».

Die Rückseite (Revers) das Habsburgerwappen und die Inschrift ARCHID • AVST • DUX • BURG • CO • TYR • 1780 • X, was bedeutet «Archidux Austriae Dux Burgundiae Comes Tyroliae», zu Deutsch «Erzherzog von Österreich, Herzog von Burgund, Graf von Tirol».
Als Randinschrift finden wir Iustitia et Clementia, «Gerechtigkeit und Milde».



Hier nun noch eine Übersicht über die weiteren Maria-Theresia-Fischen:

3. MTF: 3. Mai 1986, 13-16 Uhr, 16 Teilnehmer, 25 Fische, 1700 g
1. Rang: Werner Heuberger mit 8 Fischen, 620 g,
Absenden im Hotel Löwen
4. MTF: 9. Mai 1987, 13-16 Uhr 1 Teilnehmer, 13 Fische, 1290 g
1. Rang: Werner Heuberger mit 5 Fischen, 550 g
2.-10. Rang erhalten neu 1 Medaillon mit dem Bild der Maria Theresia
5. MTF: 14. Mai 1988, 13-16 Uhr 12 Teilnehmer, 3 Aale, 545 g
1. Rang: Werner Heuberger mit 1 Fisch, 200 g
6. MTF: 3. Mai 1989, 13-16 Uhr 11 Fischer mit 3 Fischen, 750 g
1. Rang: Ferdinand Kern mit 1 Forelle, 350 g
7. MTF: 12. Mai 1990, 13-16 Uhr 18 Fischer (+ 5 Jugendliche) mit 9 Fischen
1. Rang: Werner Heuberger mit 5 Rotfedern
8. MTF: 11. Mai 1991, 13-16 Uhr 18 Teilnehmer, keine Fische!
9. MTF: 22. Mai 1992, 13-16 Uhr 17 Teilnehmer
1. Rang: Werner Heuberger mit 540 g
10. MTF: 12. Juni 1993, 13-16 Uhr 14 Teilnehmer
1. Rang: Charly Kaczmarczyk mit 479 g
11. MTF: 23. Mai 1994 18 Teilnehmer, 1 299 g
1. Rang: Renato Della Porta
12. MTF: 20. Mai 1995 12 Teilnehmer mit 435 g
1. Rang: Werner Heuberger mit 273 g
13. MTF: 11. Mai 1996 15 Teilnehmer
14. MTF: 10. Mai 1997 15 Teilnehmer
15. MTF: 9. Mai 1998 13 Teilnehmer
1. Rang: Alois Frei mit 1 Fisch
16. MTF: 8. Mai 1999 11 Fischer
17. MTF: 13. Mai 2000 15 Fischer
18. MTF: 12. Mai 2001 16 Fischer


Das erste Maria-Theresia-Fischen wurde an einem Freitagabend durchgeführt. Dies passte aber nicht allen Fischern, deswegen entschied man sich beim zweiten Mal für den Samstagmorgen. Warum aber seit 1986 - übrigens mit der neuen Gemeinde-Fischerkarte - bis zum heutigen Zeitpunkt das Fischen immer am Samstagnachmittag stattfindet, ist nicht mehr eruierbar. Interessant ist eine kleine Notiz aus dem Jahre 1988: «Am Nachmittag hat es stets Motorboote, die das Fischen sehr beeinträchtigen!» Etwas früher ist nachzulesen, dass ab 1987 das Maria-Theresia-Fischen auch zum «Fischerkönig-Cup» gezählt wird. Seit 1990 wird das Absenden im «Pumpihuus» durchgeführt. Für die Wirtschaft ist Bernhard Waldmeier verantwortlich. Dass nach getaner Arbeit - in den letzten Jahren wurden allerdings immer weniger Fische gefangen! - das gemütliche Beisammensein sehr hoch im Kurs steht, zeigt ein Blick in die Tagesabrechnungen!
Seit 1995 wurde auch ein bescheidenes Startgeld erhoben: Fr. 6.- für Mitglieder, Fr. 10.- für Nichtmitglieder. Wie jedoch an der GV 2001 bekannt gegeben wurde, wird ab 2002 auf dieses Startgeld verzichtet.

An der Generalversammlung 1991 wurde beschlossen, dass neu auch ein Nachtfischen durchzuführen sei. Dieses solle auch zum «Fischerkönig-Cup» gehören und wenn möglich Ende Juni oder Anfang Juli stattfinden. Der Einladung zum ersten Nachtfischen am 10. Juli 1992 entnehmen wir:

Teilnahmeberechtigt: die Mitglieder der RGKA sowie alle Personen mit Fischerkarte der Gemeinde Kaiseraugst.
Reglement es wird nach Kaiseraugsterrecht gefischt.
Dauer ab 19.00 bis 23.00 Uhr.
Absenden im Pumpihuus um 24.00 Uhr.

Ab 24.00 Uhr wird eine heisse Suppe serviert!

In den folgenden Jahren bot die Küche immer wieder neue Varianten von schmackhaften Speisen, die auch zu vorgerückter Stunde von den Fischern und anderen Interessenten dankbar angenommen wurden. Dabei herrschte stets eine sehr gute Stimmung, auch wenn der Erfolg des Fischens gering oder sogar null war. Denjenigen, die Fische überlisten können und dadurch rangiert werden, winken schöne Preise. Zudem erhält ab 1998 der Erstrangierte einen Wanderpreis: eine mittelgrosse, rote Petroleum-Stalllaterne (damit der «frühe» Heimkehrer seinen Weg besser findet!).
Bei schönem und mildem Wetter nehmen jeweils bis zu 20 und mehr Fischer teil. Wenn es aber regnet oder trüb ist, geht nur der harte Kern fischen, die anderen machen es sich im «Pumpihuus» gemütlich und pflegen das Fischerlatein! An dieser Stelle sei der Küchenmannschaft ein grosses Lob ausgesprochen. Namen will ich keine nennen, denn das Wirteteam wechselt fast alle Jahre, und das ist auch gut so.

Bisher wurden folgende Nachtfischen durchgeführt:

10. Juli 1992: 25 Fischer, total 15 090 g
1. Karl Kaczmarczyk mit 2420 g
2. Rolf Linder mit 2400 g
9. Juli 1993: 19 Fischer, total 5492 g
1. Werner Heuberger mit 3114 g
2. Christian Käslin mit 1156 g
3. Andre Meier mit 308 g
24. Juni 1994: 24 Fischer, total 3218 g
1. Karl Kaczmarczyk mit 2226 g
2. Urs Rhyner mit 432 g
23. Juni 1995: 13 Fischer, total 2219 g
1. Werner Heuberger mit 557 g
2. Peter Probst mit 391 g
3. Peter Thomi mit 355 g
21. Juni 1996: 14 Fischer, total 1484 g
1. Alois Frei mit 647 g
2. Werner Heuberger mit 285 g
3. Andreas Frei mit 248 g
20. Juni 1997: 16 Fischer, total 989 g
1. Andreas Frei mit 365 g
2. Werner Heuberger mit 305 g
3. Gilberte Cafarelli mit 231 g
19. Juni 1998: 12 Fischer, total *
1. Charly Kaczmarczyk
2. Alois Frei
3. Manfred Strebel
18. Juni 1999: 12 Fischer, total 4142 g
1. Charly Kaczmarczyk
2. *
2. *
23. Juni 2000: 14 Fischer, total 4060 g
1. Urs Gysin
weitere 8 Fischer hatten auch Erfolg
22. Juni 2001 *

* Nähere Angaben stehen nicht zur Verfügung.

Uns Fischern war schon kurz nach der Vereinsgründung klar geworden, dass das Mitmachen an der traditionsreichen Dorf-Chilbi Ehrensache, ja sogar Pflicht war. Hier bot sich uns die Möglichkeit, etwas Geld in unsere Kasse zu bringen. Doch was sollten wir anbieten und in welcher Form? Das Naheliegendste wäre wohl eine Fischerbeiz gewesen, aber wir konnten doch unseren Stammtisch-Wirt Hans Schmid und seinen Sohn Hanspeter nicht konkurrenzieren. Seit dem Wiederaufleben der Dorf-Chilbi hatte es im Hotel Löwen immer Fische gegeben. So einigten wir uns mit Hanspeter Schmid darauf, in seiner Kegelbahn ein Chilbi-Kegeln anzubieten. Schliesslich hatten wir auch einige versierte Kegler unter unseren Vereinsmitgliedern.

Schnell wurden Bestimmungen und Reglemente erstellt, Bewilligungen eingeholt und attraktive Preise eingekauft (Goldvreneli, Silberbarren etc.), sodass wir am 20./21.0ktober 1979 bereit waren. Nicht weniger als 43 Kegler versuchten ihr Glück. Der aus diesem Anlass resultierende Reinerlös von Fr. 701.- war aber eher bescheiden, wenn man bedenkt, dass am Samstag fünf Mann mit 20 Stunden und am Sonntag sechs Mann mit 23 Stunden anwesend sein mussten. 1980 war das Resultat ähnlich. Zudem gab es Probleme bei der Personaleinteilung, weil viele Mitglieder noch in anderen Vereinen tätig waren. Deshalb erweiterten wir 1981 den «Gabentempel». Tatsächlich kegelten nun sogar 59 Kegler um die begehrten Preise... und unser Reinerlös schrumpfte auf ganze Fr. 395.-! Aus diesem Grund wurde 1982 kein Chilbi-Kegeln durchgeführt.

Für 1983 wurden neue Bestimmungen und Reglemente erstellt. In der Katogerie A spielten nun die «Profis», in der Kategorie B die Damen und die nicht lizenzierten Kegler. Es gab separate Ranglisten und Preise. Aber auf einen besseren Erlös hatten wir vergeblich gehofft, nur gerade Fr. 196.- konnten dem Vereinskassier abgegeben werden. Der Vorstand war sich einig: So konnte es nicht mehr weitergehen! Wir mussten etwas anderes versuchen.

Von 1984 an gab es bei den Fischern Poulet vom Grill. Unser Lokal richteten wir in der Malerwerkstätte von Wolfgang Fluch in der Tränkgasse ein. Wir nannten es «zum Walfisch», denn «Walfisch» hiess auch unsere Mannschaft, die sich dreimal am Kaiseraugster Grümpeli beteiligte - allerdings mit sehr mässigem Erfolg! Wir kauften also Getränke ein und holten Poulets und Gewürze beim Bauern und Geflügelmäster Wermelinger in Sempach. Albert Meyer-Häringer vom Guggeregge stellte uns seinen selbst konstruierten, grossen Holzkohle-Grill zur Verfügung. Und alles klappte: Das Wetter war sehr gut, das Gedränge entsprechend gross, und unser Reinerlös betrug Fr. 2 200.-. Für die Helfer gab es als Dank einen Fondue Abend im Gasthof Adler.

Für die Chilbi 1985 suchten wir ein neues, grösseres Lokal, denn bei Wolfi Fluch war es etwas eng. Dank guten Beziehungen zum Bauamt und zu den Gemeindebehörden konnten wir in der Scheune des alten Bolinger-Hauses hinter dem Restaurant Sonne Einzug halten. Dieses Lokal durften wir auch in den folgenden Jahren immer benutzen, und wir hoffen, es bleibe auch in Zukunft so. Kurt Wohlgemuth dekorierte die Scheune passend zu unserem Namen «zum Walfisch».

Die Küche und das Office wurden von Jahr zu Jahr verbessert und soweit möglich vergrössert. Bald genügte auch der Holzkohle-Grill nicht mehr, er wurde 1987 durch einen elektrischen ersetzt. Da wir nun die Poulets und das Gewürz von Metzger Schuster in Augst bezogen, mussten wir keine Grill-Miete bezahlen. Von Mal zu Mal stieg die Zahl unserer Stammgäste aus nah und fern, denn als Spezialität gab es bei uns nun auch feinste Poulet Leberli mit oder ohne Rösti. Diese glänzende Idee stammte von Jürg Kaufmann und Peter Böni. Umsatz und Reinerlös wurden immer beachtlicher, was für uns ein Ansporn war, unsere Produkte noch besser zuzubereiten.

Ab 1991 gab es den «Walfisch» nicht mehr. Unser Lokal hiess von nun an «zur Witwe Bolte» und war von Kurt Wohlgemuth passend dekoriert worden! Wer kennt sie nicht, die Geschichte von Max und Moritz? Unsere «Witwe Bolte» war 1991 der grosse Hit der Dorf-Chilbi. Der Andrang des Publikums war enorm, vor allem kamen auch viele Familien mit Kindern. Natürlich wurden die Küchenmannschaft, das Servierpersonal, die Grillmannschaft und das Buffetpersonal sehr gefordert. Als Lohn durften sie nicht nur die vielen Komplimente der Gäste entgegennehmen, sie und all diejenigen, welche beim Einrichten, Abmontieren und Reinigen geholfen hatten, wurden auch auf Kosten der RGKA zu einem Nachtessen eingeladen.

Um dem stetig wachsenden Andrang gewachsen zu sein, musste die RGKA 1992 zusätzlich zum gemieteten noch einen eigenen Grill anschaffen. Auch wurde vor der Scheune ein gedeckter Anbau errichtet, wo man weitere Tischgarnituren aufstellen konnte.

Unter der Leitung von Uschi und Bernhard Waldmeier wuchs das Personal zu einem richtigen Arbeitsteam zusammen. So kann man heute oft hören: «Ich komme nächstes Jahr wieder zum Grillieren!», oder: «Ich will wieder Leberli zubereiten.» Mittlerweile kümmert sich Vreni Burkard um das Personal. Es ist schon auffallend, wie gerne Mann und Frau an der Chilbi bei unserer RGKA arbeiten. Hoffen wir, dass es so bleibt! Denn eine Dorf-Chilbi ohne Poulets kann ich mir nicht mehr vorstellen.

Schon kurz nach der Gründung der RGKA machten sich verschiedene Mitglieder Gedanken über einen Vereinsausflug an ein fremdes Gewässer. Dies wäre doch eine Gelegenheit, sich einmal losgelöst vom Alltag seinem Hobby zu widmen. Der Vorstand setzte diese Idee in die Tat um und stellte fortan an der ordentlichen Generalversammlung seine Projekte vor. Die Mitglieder konnten dann über das Reiseziel abstimmen.

An der GV 1979 hatten die Mitglieder zum ersten Mal über einen solchen Anlass zu befinden. Auf Antrag von Hanspeter Schmid vom Restaurant Löwen wurde ein eintägiger Ausflug zum Karpfenweiher von Herrn Walter Disler in Hagenthal im Elsass beschlossen. Ende Juni 1980 war es dann so weit. Schöner hätte dieser Tag gar nicht sein können! Es wurden so viele Karpfen gefangen, dass man diese kurz entschlossen in zwei grosse Kübel umschüttete, um sie lebend mit nach Hause zu nehmen. Aber was würde wohl beim Zoll geschehen? - Gar nichts! Wir waren ja nur gut gelaunte Fischer, die nach Hause fuhren. Natürlich musste dieses Erlebnis auch gebührend gefeiert werden. Warum aber im Dorf noch lange darüber gesprochen wurde ... ja, das weiss der Chronist nicht mehr so genau!

1981 und 1982 ging die Reise, auf Antrag von Dr. Ferdinand Kern, zum Moosseedorf-See in der Nähe von Schönbühl im Kanton Bern. Da die Abfahrt mit dem Autocar am frühen Morgen stattfand, waren die Teilnehmer dankbar für den von Lucie Häring-Hohler offerierten Glühwein,


Beim Nachtessen im Hotel Derby, Zweisimmen. Ausflug an den Stockensee, 2./3. Juli 1988. Von links
nach rechts: Martin (Tino) Obrist, Jürg Kaufmann, Urs (Neusi) Gysin (verdeckt), Alois Frei, Hans
Horisberger (†), Peter Böni und Bernhard Waldmeier.



Wie soll eine Felchenrute funktionieren? Ausflug an den Lungernsee, 26./27. August 1999. Stehend
Alois Frei, sitzend von links nach rechts Nandor Hammermüller und Andreas Frei.


der auch viel zur guten Laune beitrug. Der Fang von Hecht und Egli fiel aber dürftig aus, sodass man sich bald einmal ins Restaurant begab. Auf der Heimreise herrschte eine sehr gute Stimmung, und schliesslich gründeten einige Fischer gleich einen neuen Verein mit dem Zweck, vermehrt kleinere Ausflüge und fröhliche Zusammenkünfte durchzuführen!

Die Fischerausflüge wurden immer beliebter. Jedesmal erlebten die Teilnehmer schöne und unvergessliche Stunden, sei es beim Fischen in der freien Natur oder nach getaner Arbeit bei einem guten Glas Wein. Und natürlich gehörte auch eine gehörige Portion «Fischerlatein» dazu. Kein Wunder, dass bald einmal der Gedanke aufkam, man sollte zweitägige Ausflüge organisieren. So wurde dann an der GV 1982 beschlossen, dass in Zukunft die Fischerausflüge jeweils an einem Samstag und Sonntag Anfang September stattfinden sollten. Dies war natürlich eine gute Sache, doch für die Organisatoren bedeutete es einiges an Mehrarbeit.

Sehr erleichtert war deshalb der Vorstand der RGKA, als unser Mitglied Ernst Frey-Burkard für diesen ersten zweitägigen Ausflug 1983 die Fischer zu sich nach Altkirch einlud. Er offerierte Unterkunft und Verpflegung in seinem Fischerhaus sowie Fischen in seinen Karpfen-und Forellenteichen. War das ein schönes Erlebnis! Nun hatte man wirklich viel Zeit zum Fischen. Und zu vorgerückter Stunde wurde das Fischerlatein gepflegt. Nur ein Fischer, nennen wir ihn kurz Ren, hat wohl zwiespältige Erinnerungen an diesen Ausflug, denn anderntags musste er schnellstens zum Zahnarzt. Er hatte zusehen müssen, wie sein G... im Karpfenweiher verschwand. Die Fischer - und wohl auch die Fische - konnten sich beim Anblick des bleich gewordenen Pechvogels kaum mehr vom Lachen erholen.

Der Start der zweitägigen Ausflüge war also erfolgreich gewesen. Die Ziele der folgenden Ausflüge seien hier in alphabetischer Reihenfolge genannt, wobei beizufügen ist, dass verschiedene Seen mehrmals besucht wurden: Aegerisee, Lenzerheide, Lungernsee, MelchseeFrutt, Stockensee bei Erlenbach i/S und Wägitalersee. Bei all diesen Ausflügen erlebten die Fischer immer wieder Überraschungen, amüsante Begebenheiten und besondere Situationen, sei es in Bezug auf das Wetter, das Fischen, die Unterkunft oder die nächtlichen Spaziergänge! Doch es würde zu weit führen, hier über all dies zu berichten.

Die Frauen und Freundinnen der Fischer sowie auch die Nichtfischer hatten bisher wenig Gelegenheit, sich an den Ausflügen zu beteiligen. Deshalb wurde an der GV 1995 beschlossen, im folgenden Jahr den Ausflug ohne «Fischerei» durchzuführen und dann im übernächsten Jahr wieder zu fischen. Und so wird es seither gehandhabt, immer einmal «mit» und einmal «ohne». Die Reisen ohne Fischerausrüstung führten uns nach Appenzell und Ebenalp, zu Josef und Vreni Burkard nach Gunsbach bei Münster im Elsass, zu Beat und Therese John nach Grächen im Wallis sowie nach Schaffhausen mit Ausflügen auf den Munot, nach Hallau im Klettgau und zum Rheinfall mit einer Schifffahrt bis Eglisau.

Diese Art von Ausflügen hat bei den Mitgliedern grossen Anklang gefunden. Und das «Fischerlatein» ist dabei nie zu kurz gekommen! Es ist zu hoffen, dass sich auch in den nächsten 25 Jahren immer wieder Mitglieder finden werden, welche die Fischerausflüge - mit und ohne Anglerausrüstung - organisieren und durchführen.

Auch mit Schnee und Kälte weiss der Fischer umzugehen. Ausflug Melchsee-Frutt, 5./6. September
1992. Im Vordergrund Nandor Hammermüller, neben ihm Ueli Worch.



Rösslifahrt ab Siblingerhöhe, durch die Rebberge des Klettgaus nach Hallau. Ausflug nach Hallau
(SH), 7./8. September 1996.

Hugo Schauli hatte bereits an der Gründungsversammlung der Rheingenossenschaft vorgeschlagen, der Vorstand solle sich mit der Schulpflege in Verbindung setzen, damit man den Schülern durch Vorträge und praktische Übungen das Fischen näher bringen könne. Die Jugendlichen sollten wissen, welche Fischarten bei uns im Rhein leben, welche Fangmindestmasse gelten und welche Schonzeiten einzuhalten sind.

In den folgenden Jahren hat der Vorstand immer wieder halbtägige Kurse durchgeführt. Versierte Fischer demonstrierten einer Gruppe von 15 bis 20 Schülern den richtigen Umgang mit Rute, Rolle, Silch, Zapfen, Blei und Köder. Aber auch das Verhalten am Wasser und der Respekt gegenüber der Natur waren ein Thema.

Da für einen solchen Unterricht weder beim kantonalen noch beim schweizerischen Fischereiverband Materialien, Handbücher oder Ähnliches vorhanden waren, entschlossen sich 1988 die Vorstandsmitglieder Dr. Ferdinand Kern und Nandor Hammermüller, eigene Unterlagen für einen Jungfischerkurs zu erarbeiten. Nach vielen Arbeitsstunden konnten uns die beiden 1990 ein 60 A4-Seiten umfassendes Kursprogramm vorlegen. Nebst leicht verständlichem Text findet der Leser darin auch Abbildungen aller Art, Fotos und Zeichnungen.

Auf dieses grossartige Werk dürfen die beiden Fischer Kern und Hammermüller stolz sein. Als in der Fischerzeitung «Petri-Heil» ein Artikel über dieses Handbuch erschien, interessierten


Nach der Theorie am 18.9.1999 folgt das Praktikum am Fischweiher in Rheinsulz am 25.9.1999.
Jungfischerkurs 1999.


sich viele Kantonalverbände und auch der schweizerische Fischereiverband sehr dafür. Und seit 1992 wurde das Kaiseraugster Handbuch auch in gesamtschweizerischen Jungfischerkursen als Arbeitsmittel verwendet

Darüber, was dieses Kursprogramm unseren Jungfischern vermitteln will, kann man sich am besten ein Bild machen, wenn man einen Blick in das Inhaltsverzeichnis des Handbuches wirft. Wir finden darin die folgenden Kapitel und Unterkapitel:

WASSER UND LEBEN IM WASSER: Kreislauf des Wassers - Verteilung der Wassermassen -
Lebensraum Wasseroberfläche - Lebensraum Wasser
FISCHKUNDE: Wie viele Fische leben im Rhein? - Was fressen die Fische? -Aufbau der
Fische - Der Körper und seine Funktionen - Fische unseres Gewässers - Fortpflanzung -
Wachstum - Grösse - Alter - Welche Faktoren vermindern den Fischbestand?
FISCHEREI: RECHTE UND PFLICHTEN: Rechte - Pflichten: gesetzliche - Verpflichtungen
gegenüber der Kreatur Fisch - Verpflichtungen gegenüber der Umwelt - Verhalten gegenüber
den Fischerkollegen
GERÄTE UND IHRE MONTAGE: Ruten - Rollen - Schnur - Zapfen - Blei - Löffel, Spinner,
Twister - Wirbel - Vorfach - Angelhaken - Knoten - Übung Geräte
ANGELN: Material-Checkliste - Beobachten des Standplatzes - Montage des Köders - Werfen
- Warten auf den Biss - Der Biss (Bissanzeiger) - Anschlag - Drill
ANHANG 1: Knotentafel
ANHANG 2: Bundesgesetz über die Fischerei


Haben diese Angaben Ihr Interesse an der Fischerei geweckt? Nehmen Sie mit dem Vorstand der RGKA Kontakt auf, er wird Ihnen sicher ein Exemplar überreichen.

Die RGKA führt alle zwei Jahre einen Jungfischerkurs durch. Es hat sich dabei bewährt, Theorie und Praxis an je einem halben Tag anzubieten. Auch das Fischen an einem Forellenweiher hat den Jungfischern sehr gefallen, denn hier konnten sie selber erleben, welches Gefühl es auslöst, wenn man eine Forelle ans Ufer zieht oder feumert.

Hoffen wir, dass die vielen Kursbesucher auch in späteren Jahren im Rhein noch Fische fangen können! Wir wollen deshalb Sorge tragen zum Wasser, den unzähligen Lebewesen zuliebe, die darauf angewiesen sind.

Die Rheingenossen - also die Fischer und Fischerinnen - sind sich bewusst, wie sehr sie auf ein intaktes Gewässer angewiesen sind, denn sonst müssten sie ja ihr geliebtes Hobby bald einmal aufgeben. Bereits vor Jahren hat der Vorstand der RGKA immer wieder darauf hingewiesen, wie sich der korrekte Fischer am Wasser verhält. Den Mitgliedern wurde schon 1980 die Gelegenheit geboten, das Schweizer Sportfischer-Brevet zu erlangen. Im Grundkurs wurde unter anderem aufgezeigt, welche Zusammenhänge bestehen zwischen Ufer, Wasseroberfläche, Wasser, Wassergrund und den vielen Lebewesen am und im Wasser. Doch nicht nur für die Erwachsenen hat sich der Vorstand eingesetzt, sondern auch für unsere Jungfischer, wie wir im Kapitel «Jungfischerkurse» gesehen haben.

Sauberes Wasser ist für Fische und viele andere Lebewesen unbedingt notwendig. Um diesem Ziel näher zu kommen, wurden auch viele Kläranlagen gebaut. Aber was geschieht mit dem vielen Unrat aus Eisen und Kunststoff, den gedankenlose Menschen achtlos in den Rhein werfen? Hier wurden die Fischer aktiv und säuberten zusammen mit dem Tauchclub Raurica im Winter 1986/87 den Rhein dem Ufer entlang vom «Pumpihuus» bis zum Strandbad. Was die Taucher während zwei Tagen in anstrengenden Tauchgängen an die Wasseroberfläche brachten, war kaum zu glauben. Pro Tag wurde eine ganze Mulde gefüllt mit Fahrrädern, Drahtgeflechten, Teilen von Stahlseilen, Kochgeschirr, Hacken und Gabeln, Mopeds, Kinderwagen, Ofenrohren, Gussteilen von Schachtdeckeln, Wagenrädern, Scharreisen, Eisenröhren, Blechkesseln, Feumern usw.! An solchen Gegenständen hatten sich Fischerschnüre und Fischersilch samt Angeln und Blei oft verfangen. Solche «Hänger» lösen verständlicherweise keine Begeisterung aus bei den Fischern, die mit «Setzen» versuchen, Fische zu fangen. Alle waren deshalb den Tauchern für ihren grossen Einsatz sehr dankbar. Und mehrmals konnte man hören: «Aha, jä so, darum hatte ich immer wieder diese Hänger!»

Auch die Gemeinde leistete ihren Beitrag zur Hege und Pflege des Rheinufers. Sie hat 1999, noch bevor der Kanton Aargau Renaturierungspläne für das Rheinufer präsentierte, bei Dr. Gebler in Walzbachtal (D) eine Studie in Auftrag gegeben. Bereits im folgenden Jahr wurden die darin vorgeschlagenen Massnahmen umgesetzt. Vom Dorfende bis zur Rheinfelder Grenze wurden ungefähr zwanzig grosse Buchen so gefällt, dass ihre Kronen ins Wasser zu liegen kamen. Mit diesen «Knickbäumen» bezweckt man die Beruhigung des Fliesswassers. Es entstehen dort die so genannten «Hinterwasser», welche die natürliche Verlaichung und Fortpflanzung der Fische begünstigen. In den Baumkronen sind Laich und Jungfische vor


Bei der Schiffsanlegestelle orten die Taucher den längst vermissten Schiffssteg! Januar 1987. Von links nach
rechts: Markus Frei, Andreas Frei und Peter Thomi.


ihren Feinden geschützt. Von der Ergolzmündung bis zur Höhe Strandbad wurden die bestehenden Uferbefestigungen aus Steinsäcken und Betonmauern entfernt. An geeigneten Stellen setzte man Schilf und Schwarzerlen. Auch auf der Höhe Sportplatz wurden die Steinsäcke entfernt und dafür dort, wie auch beim Campingplatz, «Knickbäume» ins Wasser gelegt.

Wer mehr erfahren möchte über solche Aktivitäten an den Ufern des Hochrheins, der kann sich an folgende Adresse wenden: Arbeitsgemeinschaft Renaturierung des Hochrheins, c/o Schweizerischer Fischerei-Verband, Postfach 8212, CH-3001 Bern.



Des Sportfischers Pflicht und Ehre

Das sei des Fischers Ehrenschild,
dass er beschützt sein Schuppenwild.
Gewässer, Fisch und Ufer hegt,
den Biotop als Ganzes pflegt.
Auf Tier und Pflanzen Rücksicht nimmt,
nicht nur auf was mit Flossen schwimmt.
Nicht nur nach Fangrekorden zielt,
nicht bös nach Nachbars Beute schielt.
Fischgerecht fängt wie 's sich gehört,
den Schöpfer im Geschöpfe ehrt.

Den Artenreichtum macht zum Ziel!
Wo bisher leider viel zu viel
vernichtet und gefährdet ist,
weiss er längst um die letzte Frist.
Kämpft pflichtbewusst aus diesem Grund,
dass Bach und Fluss und See gesund,
und ist um Schutz für das bestrebt,
was im, am und ums Wasser lebt.
Er gibt nicht auf, trotz Spott und Hohn,
trotz Undank als der Welten Lohn,
dem Motto treu, dem Mensch' zum Segen:
«Gesunder Fisch — gesundes Leben!»


(Autor unbekannt)

Anhang

1. Peter Thomi, ernannt an der GV vom 14. Dezember 1990
2. Uschi Waldmeier, ernannt an der GV vom 29. November 1996
3. Bernhard Waldmeier, ernannt an der GV vom 29. November 1996
4. Beat John, ernannt an der GV vom 24. November 2000
5. Ulrich Worch, ernannt an der GV vom 24. November 2000

Der Vorstand von 1977 bis heute (2002)

Marcel Meyer 23. Juni 1977 - 02. Dezember 1978 (Eintritt 23.06.1977)
Peter Thomi 02. Dezember 1978 - 14. Dezember 1990 (Eintritt 23.06.1977)
Nandor Hammermüller 14. Dezember 1990 - 09. Dezember 1994 (Eintritt 09.12.1983)
Peter Bernardi 09. Dezember 1994 - 27. November 1997 (Eintritt 14.12.1990)
Beat John 27. November 1997 - 24. November 2000 (Eintritt 08.12.1981)
Kurt Wohlgemuth 24. November 2000 - ... (Eintritt 14.12.1990)


Ferdinand Kern † 23. Juni 1977 - 08. Dezember 1989 (Eintritt 23.06.1977)
Nandor Hammermüller 08. Dezember 1989 - 14. Dezember 1990 (Eintritt 09.12.1983)
Beat John 14. Dezember 1990 - 27. November 1997 (Eintritt 08.12.1981)
Hanspeter Trächslin 27. November 1997 - 26. November 1999 (Eintritt 24.11.1995)
Kurt Wohlgemuth 26. November 1999 - 24. November 2000 (Eintritt 14.12.1990)
Beat John 24. November 2000 - ... (Eintritt 08.12.1981)


Peter Thomi 23. Juni 1977 - 02. Dezember 1978 (Eintritt 23.06.1977)
Edi Bühler † 02. Dezember 1978 - 07. Dezember 1984 (Eintritt 23.06.1977)
Reinhard Kaufmann 07. Dezember 1984 - 05. Dezember 1986 (Eintritt 08.12.1981)
Beat John 05. Dezember 1986 - 14. Dezember 1990 (Eintritt 08.12.1981)
Klaus G. Lippert 14. Dezember 1990 - 27. November 1997 (Eintritt 06.12.1985)
Reinhard Kaufmann 27. November 1997 - 26. November 1999 (Eintritt 08.12.1981)
Charly Ritter 26. November 1999 - ... (Eintritt 24.11.1995)


Josef Burkard 23. Juni 1977 - 08. Dezember 1979 (Eintritt 23.06.1977)
Alois Frei 08. Dezember 1979 - 10. Dezember 1982 (Eintritt 23.06.1977)
Heinz Weber 10. Dezember 1982 - 06. Dezember 1985 (Eintritt 09.12.1980)
Nandor Hammermüller 06. Dezember 1985 - 08. Dezember 1989 (Eintritt 09.12.1983)
Brigitte Frey-Burkard 08. Dezember 1989 - 14. Dezember 1990 (Eintritt 05.12.1986)
Ueli Worch 14. Dezember 1990 - ... (Eintritt 09.12.1983)


Robert Stöckli † 23. Juni 1977 - 09. Dezember 1983 (Eintritt 23.06.1977)
Bernhard Waldmeier 09. Dezember 1983 - 29. November 1996 (Eintritt 23.06.1977)
Leo Füchter 29. November 1996 - 26. November 1999 (Eintritt 24.11.1995)
Bernhard Waldmeier 26. November 1999 - ... (Eintritt 23.06.1977)


Brigitte Frey-Burkard 16. Dezember 1988 - 08. Dezember 1989 (Eintritt 05.12.1986)
Peter Böni 16. Dezember 1988 - 09. Dezember 1993 (Eintritt 10.12.1987)
Klaus G. Lippert 08. Dezember 1989 - 14. Dezember 1990 (Eintritt 06.12.1985)
Hanspeter Meyer 14. Dezember 1990 - 09. Dezember 1993 (Eintritt 07.12.1977)
Peter Bernardi 09. Dezember 1993 - 07. Dezember 1994 (Eintritt 14.12.1990)
Kurt Wohlgemuth 09. Dezember 1993 - 27. November 1997 (Eintritt 14.12.1990)
Nandor Hammermüller 07. Dezember 1994 - 24. November 1995 (Eintritt 09.12.1983)
27. November 1997 - 26. November 1999
Verena Burkard 27. November 1997 - ... (Eintritt 11.12.1992)
Jean-Pierre Oppliger 26. November 1999 - ... (Eintritt 11.12.1992)


Flossmeister Kurth Wohlgemuth
Fischermeister Beat John
Säckelmeister Ulrich Worch
Stabhalter Charly Ritter
Rhyweibel Bernhard Waldmeier
Beisitzer Jean-Pierre Oppliger
Beisitzerin Verena Burkard


Vielen herzlichen Dank, Peter Thomi, für diese herausragende Chronik.